Ein Meilenstein: Rückblick zum zehnten Geburtstag des Voith-Sportzentrums
Kurz nach der Jahrtausendwende gab es in Heidenheim viele Rufe nach einer neuen, großen Sporthalle. In dieser Zeit, so berichtete der ehemalige Heidenheimer Bürgermeister Rainer Domberg am Mittwoch, tummelten sich zahlreiche Abteilungen des HSB im alten Albstadion und es herrschten zum Teil chaotische Zustände.
Der Trend ging aber mehr zu einer multifunktionalen Halle als zu einer großen Arena im Stil der Karl-Rau-Halle. So gab es viele Gespräche, Verhandlungen, Kontroversen. Ein Ergebnis: Es wurde ein ausführlicher Sportentwicklungsplan aufgelegt und seither in Heidenheim auch viel in die Wege geleitet - nicht nur, wie immer wieder zu hören ist, ausschließlich für die Fußballer. Es entstanden beispielsweise der Sparkassen-Sportpark für die Leichtathletik, ein Baseballstadion, eine Halle in Schnaitheim und eben das Voith-Sportzentrum mit seinen herausragenden Trainingsbedingungen für die in dieser Zeit so erfolgreichen Turnerinnen.
Die Kosten blieben im Rahmen
Zurück zum Voith-Sportzentrum. Nach all den Diskussionsrunden und Planungen vor der eigentlichen Planung ging es dann erstaunlich schnell. Der Heidenheimer Gemeinderat beschloss einstimmig die Übernahme von 50 Prozent der Kosten für das Projekt, das nach heutigen Maßstäben mit 4,05 Millionen Euro im überschaubaren Rahmen blieb. Die andere Hälfte teilten sich Landessportbund, Sponsoren und der HSB. Im Sommer 2012 begannen die Arbeiten - zunächst musste ja die alte Halle abgerissen werden - und am 15. November 2013 erfolgte die offizielle Einweihung. Und das obwohl der Winter 2012/13 nicht enden wollte, im Mai noch Schnee lag. Ebenfalls überraschend: Der Kostenrahmen wurde bis auf 5000 Euro eingehalten.
Das alles war nur möglich durch den enormen Einsatz von allen Beteiligten, die beruflich oder im Ehrenamt an der Realisierung beteiligt waren. Das Ganze würde sicher auch als Beispiel für kommende Projekte dienen, doch irgendwie sind die Zeiten anders. Es waren viele Partner im Boot, neben dem HSB und der Stadt natürlich Namensgeber Voith, aber auch die Firmen Schwenk, Hartmann, die Stadtwerke und der Württembergische Landessportbund (WLSB).
Die "Väter" der Halle
Ebenso viele Einzelpersonen. Zu denen zählt der damalige Vorsitzende des Heidenheimer Sportbundes Doktor Volker Wiedenmann, der für seinen Einsatz nun auch bei der Feier am Mittwoch mit der goldenen Ehrennadel mit Brillanten des HSB ausgezeichnet wurde. Ein anderer Name, der immer wieder fiel, ist der von Heinz Mahlau, in dieser Zeit Vorstandsmitglied für Sport und Liegenschaften beim HSB, mittlerweile aber aus dem Verein ausgetreten. Mit seiner Energie und zupackenden Art hat auch er viele Türen geöffnet.
So entstand eine äußerst funktionale Halle, hat sich das Konzept als richtig erwiesen. "Damals sagte man beim WLSB: Schaut nach Heidenheim, so macht man das heute", erinnert sich Wiedenmann. Bei aller Begeisterung geht der Blick aber auch nach vorn. Dabei hat der HSB-Vorsitzende Jörg Schneider eine gute Nachricht vorneweg: "Die Halle ist nach zehn Jahren in einem Topzustand, auch mit Vandalismus gibt es kein Problem." Erfreulich ist auch, dass sich der Vertrag mit Voith über das Namensrecht verlängert hat.
Die nächsten Aufgaben warten
Die Aufgaben werden aber nicht weniger, aktuell müssen Schneider und seine Mitstreiter eine Lösung für einen Neubau anstelle der abgerissenen alten HSB-Tennishalle am Rauhbuch finden. "Mit dem Voith-Sportzentrum haben Stadt und Verein ein großes Ziel erreicht", sagte Bürgermeisterin Simone Maiwald und wies gleich auf die nächsten Ziele hin, unter anderem werde es immer wichtiger, genug Kapazitäten für die Kinderbetreuung zu haben. Und der Sportkreisvorsitzende Klaus-Dieter Marx erinnerte daran, dass im nun so schmucken Ensemble mit Voith-Sportzentrum, Sparkassen-Sportpark und HSB-Geschäftsstelle eben eines nun schon seit langem fehlt: Eine bewirtete Vereinsgaststätte.
Eine Halle, viele Räume
50 Meter lang, 30 Meter breit und acht Meter hoch ist die Halle, die vielen Abteilungen des HSB optimale Trainingsmöglichkeiten bietet. Im größten, rund 600 Quadratmeter großen Raum, sind zahlreiche Geräte für die Turnerinnen und Turner fest installiert sind. Im Obergeschoss gibt es mehrere durch Lamellenwände voneinander abgetrennte Gymnastikräume und ein Dojo für Budo.