Immer wieder Stuttgart. Vom TSV Dettingen zog es Stephan Kaiser einst zu Allianz Stuttgart. Zurück an alter Wirkungsstätte vertrat er Anfang November des vergangenen Jahres den verhinderten Adam Peller als Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal. Und zwar gegen Allianz Stuttgart II. Jetzt kam’s zum Rückspiel – in Stuttgart. Kaiser stand erneut an der Seitenlinie. Doch dieses Mal nicht als Vertreter, sondern als Cheftrainer, da Adam Peller zum Jahresende einen glatten Schnitt machen wollte, da er beruflich wie privat sehr stark eingespannt sei, wie Kaiser erzählt.
Man könnte sagen, dass sich der Kreis nun schließt. Denn Kaiser betreut jetzt zusammen mit Peter Fröscher die drei Frauenmannschaften der SG. Kaiser, der Gussenstadter und Fröscher, der Dettinger, gehörten zur legendären Mannschaft des TSV Dettingen, die es 2013 bis in die Regionalliga, der damals dritthöchsten Liga in Deutschland, geschafft hatte. Ein eingeschworener Haufen, wie sich Fröscher erinnert. „Als wir in der Jugend zusammen angefangen haben, hieß es von einem Trainer: Macht euch nichts draus, wenn ihr verliert. Wir haben aber so gut wie alles gewonnen.“
Als Spieler prägten sie den Volleyball im Landkreis. Jetzt wollen Kaiser/Fröscher auch als Trainer möglichst erfolgreich sein. „Zuvor waren wir die Assistenten von Adam, er stand mit seinem Namen ein. Für uns war es daher relativ entspannt, nun stehen wir tatsächlich in der Verantwortung“, umschreibt es Kaiser. Aber, angriffslustig wie er schon immer gewesen ist, sagt der 37-Jährige auch: „Verantwortung zu haben macht auch mehr Spaß.“
Auch in einem Team gibt es Aufgabenteilungen. So ist der ehemalige Libero Fröscher, der den Spitznamen „die Katze“ trägt, auf Ballannahme und die Abwehr spezialisiert. Katze? Vor seiner Zeit als Volleyballer war Fröscher beim Turnen sehr aktiv. "Er konnte sich auf und knapp über dem Boden bewegen wie kein Zweiter - und landete immer auf den Füßen. Die Katze eben", erklärt Kaiser.
Stephan Kaiser sieht den Schwerpunkt, da er Diagonalangreifer gewesen ist, eher im Angriff. „Wenn man sich so gut kennt, macht’s einfacher. Auf der anderen Seite ist es sehr spannend zu sehen, was andere von außen einbringen, die von woanders kommen. Man wird sonst schnell trainingsblind“, erklärt Kaiser. Beispiel: Julian Hautmann, Regionalligaspieler beim VfB Ulm, soll bei Trainingseinheiten Input geben.
Und die Premiere als Cheftrainer? „Die ging völlig nach hinten los“, sagt Stephan Kaiser unumwunden. Nach zwei Trainingseinheiten im neuen Jahr unterlagen die SG-Volleyballerinnen beim TSV Stuttgart II deutlich in drei Sätzen (16:25, 9:25, 13:25). „Was in Stuttgart passiert ist, bleibt auch in Stuttgart und muss auch aus den Köpfen raus“, scherzt Kaiser, erklärt aber auch: „Stuttgart hatte zwei neue Leistungsträgerinnen. Da hat man einen krassen Unterschied zum Hinspiel gemerkt. Und wir haben nicht ins Spiel gefunden. Gegen diese Mannschaft darf man verlieren, auch mit 0:3.“
Das neue Trainergespann (Kaiser betreut die „Erste“ bei allen Spielen und ist bei den Trainingseinheiten am Montag und Mittwoch dabei/Fröscher ist mittwochs im Einsatz) sieht der Zukunft allerdings optimistisch entgegen. Sie sind zwar nicht mehr die jungen Wilden, können sich aber auf ihre Erfahrung verlassen. Wobei Kaiser das Kunststück vollbringt, beides wie folgt zusammenzufassen: „Wir wollen keinen Druck aufbauen, aber einen gewissen Ehrgeiz braucht man schon. Aus Angst vor Fehlern gewinnt man keine Spiele.“
Heimspiel der SG Volley Alb/Brenztal gegen die TSG Reutlingen
In der Tabelle belegen die Volleyballerinnen der SG Volley Alb/Brenztal den 8. Platz. Am Samstag, 20. Januar, um 18 Uhr empfangen sie den Tabellendritten TSG Reutlingen in der Lindenhalle.
In Stuttgart spielten: Pappe, Junginger, Bretz, Peller, L. und A. Janik, Kupferschmid, Wiedemann, Rothofer.