Basketball-Familie

Wenn Mutter und Töchter auf dem Parkett die gleiche DNA haben

Positiv verrückt nach Basketball: das trifft sicher auf Familie Frey aus Heidenheim zu, die für den HSB auf dem Parkett steht. Das Besondere: Zwischen Mutter Vera und ihren Töchtern Joana, Romy und Lilly gibt es unübersehbare Parallelen.

Wenn Mutter und Töchter auf dem Parkett die gleiche DNA haben

Aggressiv in der Verteidigung, mit treffsicherem Wurf in der Offensive und obendrein gutem Zug zum Korb - das kennzeichnet die Art und Weise, wie die inzwischen 40-jährige Vera Frey auf dem Basketball-Feld agiert. So spielte sie schon in der Jugend sehr erfolgreich: Sie gehörte einem Jahrgang an, von dem gleich eine Handvoll über Jahre hinweg in der baden-württembergischen Auswahl war, traf in der Jugend-Oberliga auf die besten Spielerinnen des Landes des Jahrgangs, zu denen sie auf der Aufbauposition zweifellos gehörte.

Bevor Vera Frey, damals noch Kopp, den Sprung in die erste Damenmannschaft (2. Liga) machte, spielte sie als 16-jährige auch bei den Damen II, die damals in der Oberliga aufliefen.

Für alle drei Frey-Mädels sind die Hallen wie ein Wohnzimmer

16 Jahre, Oberliga? Eben da läuft Joana Frey auf, die älteste Tochter von Vera Frey - mit unübersehbar gleicher Basketball-DNA wie die Mutter. Bissig und stark am Ball - wie die Mutter so die Tochter. Joana begann mit zehn Jahren das Spiel zwischen den Körben. In den Heidenheimer Hallen fand sie sich aber auch schon zuvor zurecht, weil die Eltern - auch Vater Adrian trägt seit mehr als 20 Jahren das HSB-Trikot - an vielen Wochenenden dort auf Punktejagd gingen.

In Ermangelung von Mädchenmannschaften spielte Joana bis zur U16 auch bei den Jungs mit, was ihrer Robustheit auf dem Feld nicht geschadet haben dürfte. In der abgelaufenen Saison verdiente sie sich bei den Damen in der Oberliga immer mehr Spielzeit. Jetzt gehört sie zur Startformation und von Trainer Mike Nahar wird ihr zunehmend mehr Verantwortung übertragen. "Das hat sie sich verdient", sagt ihr Trainer.

Ein Hitzkopf wie die Mama

In die Fußstapfen der Mutter wird, das lässt sich heute schon voraussagen, nicht nur Joana treten: Romy Frey, 13 Jahre alt, wird die nächste sein. Wenn man den Spruch vom Talent, das einem in die Wiege gelegt wurde, bemühen will, dann trifft das neben Joana auch auf Romy Frey zu. Nicht nur mit dem Basketball geht sie um wie die Mutter früher, auch in puncto Temperament ist sie auf dem gleichen Level. "Sie ist ein Hitzkopf, wie ich früher", sagt Vera Frey.

Mit Romy hat die HSB-Basketballabteilung nach einigen Jahren Pause wieder eine Spielerin, die in den Landeskader berufen wurde. Die nächsten zwei Jahre will sie sich dort beweisen und auch durchsetzen.

Wie ihrer älteren Schwester Joana ist es Romy sehr wichtig, in der Defensive gut zu arbeiten, die Gegnerinnen zu Fehlern zu zwingen. Die jüngere Schwester Lilly kommt dagegen auf dem Parkett ein wenig nach dem Papa, der seine Stärken vor allem im Punktesammeln hat. "Basketball ist einfach ein guter Sport, weil man es im Team spielt. Ich wäre gar nicht auf eine andere Idee gekommen, was anderes zu machen", sagt die zehnjährige Lilly, die es wie Romy in die Landesauswahl schaffen will.

Vera führt auch an der Seitenlinie Regie

Für ihre Ausbildung auf dem Basketball-Feld ist ihre Mutter zu großen Teilen verantwortlich. Vera Frey, die als Sportlehrerein an der Gesamtschule Brenzpark in Heidenheim arbeitet, ist Trainerin im weiblichen Nachwuchsbereich bei den HSB-Basketballern und führt damit auch im Sport Regie bei ihren Töchtern. "Das ist aber nicht schlimm", sagt Romy, was von den Schwestern mit einem Nicken bestätigt wird.

Joana, Romy und Lilly sind nicht nur auf dem Feld wichtig, sondern haben von klein auf verinnerlicht, dass die Basketballabteilung auch abseits des Spielfelds auf das Engagement jedes Mitglieds angewiesen ist. Romy und Joana haben beispielsweise zuletzt ihre Schiedsrichter-Lizenz abgelegt. Ob ihnen das genauso viel Spaß machen wird wie selbst zu punkten, wird sich zeigen.

Erster Heimspieltag in der Landkreishalle

Sowohl die Damen in der Oberliga als auch die Herren in der Bezirksliga waren in der neuen Spielzeit schon gefordert. Am Samstag, 7. Oktober, steht nun in der Landkreishalle der erste Heimspieltag an. Die Damen von Trainer Mike Nahar erwarten um 18 Uhr Aufsteiger Konstanz. Nach zwei unglücklichen Niederlagen peilen die Heidenheimerinnen den ersten Saisonsieg an. Ziel ist weiterhin, jungen Spielerinnen wie Joana Frey und Klara Graule mehr Verantwortung zu übertragen.

Um 20 Uhr stehen die Herren, ebenfalls von Mike Nahar trainiert und gecoacht, vor ihrem ersten Heimspiel der Saison. Zum Auftakt haben die Heidenheimer einen 77:72-Sieg in Göppingen eingefahren. Im Spiel lagen sie lange zurück, konnten aber dann in der entscheidenden Phase Akzente setzen. Am Samstag ist Wangen in der Landkreishalle zu Gast.