Das Ende eines langen Leidens

Warum der Spatenstich für das Feuerwehrgerätehaus in Sontheim an der Brenz erst jetzt erfolgte

Mit einem Ersten Spatenstich erfolgte am Mittwochnachmittag der offizielle Beginn des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses in Sontheim an der Brenz. Bei dem Projekt war es zu großen Verzögerungen im Planungsablauf gekommen.

Warum der Spatenstich für das Feuerwehrgerätehaus in Sontheim an der Brenz erst jetzt erfolgte

Etwa 100 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Mittwochnachmittag der Einladung zum ersten Spatenstich an den Oberen Bogen im Ortsteil Brenz gefolgt. Die Gemeinde investiert auf dem dreieckigen Wiesenstück entlang der Osttangente etwa fünf Millionen Euro, die größte Einzelinvestition in der Geschichte Sontheims. Neben dem Feuerwehrgerätehaus soll hier auch der Neubau der Rettungswache des Arbeiter-Samariter-Bundes entstehen.

Bürgermeister Tobias Rief sagte in seiner Begrüßungsrede, dass der Gemeinderat und die Verwaltung immer hinter der Freiwilligen Feuerwehr stünden, an einer fehlenden technischen Ausstattung dürfe deren Einsatzbereitschaft „auf keinen Fall scheitern“, so Rief. Dieser Neubau sei für ihn „ein Zeichen des Aufbruchs“. Als sichtbaren Beleg dieses kommunalen Bekenntnis zur Feuerwehr hatten die Kameradinnen und Kameraden zum Spatenstich auch ihr soeben von der Gemeinde neu beschafftes Löschfahrzeug mitgebracht.

Neubau dringend notwendig

Rief blickte in seiner Rede auch kurz zurück auf den langen Weg hin zur Realisierung des Baus. Die Gemeindeverwaltung, der Gemeinderat und auch die Freiwillige Feuerwehr selbst hätten bei diesem Thema „einen langen Atem“ gebraucht. Schließlich habe man sich bereits im Jahr 2017 zum ersten Mal in einer Gemeinderatssitzung mit dem notwendigen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses befasst, „ein beachtlicher Weg“, so der Bürgermeister.

Das jetzige Gerätehauses in der Ortsmitte entspricht nicht mehr den baulichen und technischen Anforderungen an ein solches Gebäude. So gibt es in dem ehemaligen Kino nur drei – zu kleine – Fahrzeugboxen und generell reicht der Platz zum Unterstellen der Einsatzfahrzeuge nicht aus. Zudem fehlen getrennte Umkleiden für Männer und Frauen und auch eine sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“ – gemeint ist das möglichst risikoarme Ablegen verschmutzter Einsatzkleidung – ist in dem bisherigen Gebäude nicht möglich.

Mit Blick zurück auf die komplikationsreiche Planungsgeschichte des Projektes sagte dessen Architekt Martin Maslowski, dass er sich über diesen Tag ganz besonders freue, weil man „in manchen Momenten“ nicht mehr erwartet habe, „dass er tatsächlich noch kommt“. Schriebe man ein Buch über die letzten Jahre, so könne dieses den Titel „Das lange Leiden der Feuerwehr Sontheim“ tragen, so der Architekt. Dieses Buch wäre auch nicht ganz dünn, „nach allem, was wir erlebt haben“. Es könne aber auch einen zweiten Titel haben, nämlich „Alles wird gut“, ergänzte er mit Hinblick auf den Spatenstich: „Ich freue mich saumäßig, dass es jetzt endlich losgeht“.

„Ich freue mich saumäßig, dass es jetzt endlich losgeht.“

Architekt Martin Maslowski

Johannes Krombach-Champiomont, Dezernent für Ordnung und Vorsorge beim Landratsamt Heidenheim, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Brand- und Katastrophenschutz fällt, betonte den zukunftsweisenden Charakter des Bauprojektes, das die Infrastruktur der Feuerwehr Sontheim „auf ein neues Level heben wird“. Die Wehr sei eine „starke Säule im unteren Brenztal“, das habe sich zuletzt beim Hochwasser Anfang Juni im bayerischen Gundelfingen gezeigt, bei der die Freiwillige Feuerwehr Sontheim Nachbarschaftshilfe geleistet habe.

Für die Freiwillige Feuerwehr Sontheim sei der Bau dieses Feuerwehrgerätehauses ein „Meilenstein oder ein Quantensprung in seiner fast einhundertjährigen Geschichte“, sagte der zukünftige neue Hausherr des Gebäudes, Kommandant Jochen Schmid. Er bedankte sich im Namen aller Kameradinnen und Kameraden für das Engagement aller an der Planung und am Bau Beteiligten. Das Gebäude und seine technische Ausstattung seien „kein Luxus, sondern bitter notwendig“, so der Kommandant.

Schlüsselübergabe für das Jahr 2026 geplant

Architekt Martin Maslowski sagte, dass bereits in der kommenden Woche die Erdarbeiten an der Osttangente beginnen werden. Mit dem Baubeginn des Fundamentes rechne er im Zeitraum Mitte August. Ab September sollen dann bereits die Hochbauarbeiten starten. Hier kalkuliert der Architekt mit einer Bauzeit von etwa einem Jahr. Das neue Feuerwehrgerätehaus wird dann über fünf Boxen zum Unterstellen der Einsatzfahrzeuge verfügen. Die finale Fertigstellung des Gebäudes erwartet Maslowski in etwa achtzehn Monaten.