Etwas moderner – so stellten sich die Firmlinge in Dischingen vor 25 Jahren die geistlichen Lieder vor, die in ihrem Firmgottesdienst gesungen werden sollen. Gar nichts aus dem klassischen katholischen Gebet- und Gesangbuch Gotteslob, sondern Lieder, die man einfach verstehen kann und die ins Herz und Leben passen, erinnert sich Ulrike Rehm an die Anfangszeit der Gruppe, aus der wenig später der Jugendchor Hohes C hervorging. Über die Jahre wurde der Zusatz „Jugend“ aufgrund der altersmäßigen Entwicklung bei den Mitgliedern gestrichen, doch bis ins Jubiläumsjahr 2025 ist der katholische Chor ein fester musikalischer Bestandteil vieler kirchlicher Veranstaltungen und Termine geblieben.
25 der damals fast 40 Firmlinge fanden sich zusammen und sangen im Jahr 2000 im Gottesdienst, erzählt Monika Bahmann, die die Gruppe musikalisch unterstützte und bis heute bei „Hohes C“ die Querflöte spielt. Die 14- und 15-Jährigen aus Ballmertshofen, Dischingen, Trugenhofen, Iggenhausen und Schrezheim hätten sich von den ganz normalen Liedern absetzen wollen, die sonst so gesungen wurden. „Und der damalige Pfarrer Thomas Augustin hat da auch mitgemacht“, berichtet die 60-Jährige.
Dem einstigen Jugendchor fehlte ein Chorleiter
Nach der Firmung wollten die Jugendlichen gerne weitermachen mit dem Gesang, sagt Bahmann. „Aber wir hatten keinen Chorleiter.“ Und hier kam Ulrike Rehm ins Spiel. Wie Monika Bahmann war auch die 62-Jährige aus Trugenhofen schon früher in katholischen Kirchengemeinden aktiv. In Mergelstetten hatte sie einst mit der ganzen Familie im Kirchenchor gesungen und hätte später gerne einen Kinderchor gegründet. Nun übernahm sie stattdessen eben zusammen mit ihrem Mann Karlheinz, der im Musikverein und in Bands mitwirkte, die Leitung eines Jugendchors in kirchlicher Trägerschaft. „Ich habe immer schon gern gesungen. Mein ganzer Glaube läuft über Musik“, schildert Rehm.

2001 dann entstand der Name Jugendchor Hohes C. Begleitet wurden die Sänger und Sängerinnen in jener Zeit von einer Band mit Gitarre, E-Bass, Querflöten, Keyboard und Schlagzeug. Es habe damals ein selbst zusammengestelltes Liederbuch mit den bevorzugten Stücken gegeben, zu denen auch Werke von nicht-katholischen Komponisten gehörten, schildert Ulrike Rehm. „Am bekanntesten von uns ist bis heute noch das Lied ‚Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer‘“, sagt Bahmann. „Und es waren auch schon Evangelische im Chor dabei, die später konvertiert sind.“
„Hohes C“ ist kein Verein
Selbst wenn „Hohes C“ kein Verein ist, erlebte der Chor in den Folgejahren doch typische Entwicklungen wie ein Verein: Die Jugendlichen hätten die Gruppe Zug um Zug verlassen, dafür seien Ältere als Aktive hinzugekommen, erzählt die 60-Jährige. Und so wurde der Jugendchor zum Chor. Alle Mitglieder seien mit Begeisterung und Überzeugung dabei, schildert Ulrike Rehm.
War es früher eine gemischte Gesangsgruppe, so ist jetzt der mitsingende und Gitarre spielende Chorleiter Karlheinz Rehm der einzige männliche Vertreter bei 17 Sängerinnen. „Wir sind ein gemischter Frauenchor“, zitiert Ulrike Rehm lachend ihren Mann. Und instrumental sind statt der Band heute nur noch Querflöte und Gitarre mit dabei.
Gospels und auch weltliche Stücke gehören mit zum Repertoire
Das Repertoire umfasst unter anderem moderne Kirchenlieder, Gospels, Taizé-Stücke und ebenso weltlicheres wie Leonard Cohens „Hallelujah“ oder „We Are The World“ von USA For Africa. „Heute singen wir auch Lieder aus dem ‚Gotteslob‘, denn das ist mit seinen Stücken moderner geworden“, erzählt Rehm. Die Auftritte reichen von Erstkommunion und Hochzeiten über den Faschingsgottesdienst und offenes Liedersingen bis zu Benefizveranstaltungen und Kreuzweg-Mitgestaltung sowie zum lebendigen Adventskalender im Dezember. 2024 sang „Hohes C“ erstmals mit im Projektchor bei einer Veranstaltung des Dischinger Liederkranzes am 1. Mai am Härtsfeldsee zusammen mit den anderen Kirchenchören aus der Seelsorgeeinheit Härtsfeld sowie beim Marktfest. Beides soll auch 2025 wieder so sein.
Ein Lieblingslied der Gesangsgruppe sei der Gospel „Oh Happy Day“, sagen Bahmann und Rehm übereinstimmend. Und dieses dürfte dann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch beim Jubiläumsgottesdienst im Oktober zu hören sein.
„The Best Of Hohes C“
Der Jubiläumsgottesdienst des katholischen Chors findet am Sonntag, 12. Oktober, um 10.15 Uhr in der Dischinger Pfarrkirche St. Johann Baptist statt. Das Motto lautet „The Best Of 25 Jahre Hohes C“. Und weil bei „Hohes C“ das Miteinander bei Entscheidungen wichtig ist, dürfen die Mitglieder auch selbst das Gesangsprogramm mitbestimmen.