Viel Arbeit geleistet

Das Heimatmuseum in Dischingen startet mit neuem Team und neuer Ausstattung in die Saison

Über den Winter hat sich im Heimatmuseum Dischingen viel getan: Ein vergrößertes Team kümmert sich um das Museum und hat Exponate neu in Szene gesetzt. Außerdem kann nun ein Gemischtwarenladen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts angeschaut werden. Wann das Museum für Besucher öffnet.

Hustenbonbons in großen Blechdosen, Essigtöpfe aus Steingut, Streichhölzer aus mehreren Jahrzehnten und obskure Drogerieprodukte wie Kampferspiritus oder Magenpulver: All das gibt es jetzt, so könnte man auf den ersten Blick meinen, wieder in Dischingen zu kaufen. Doch der kleine Gemischtwarenladen, der diese Produkte enthält, befindet sich im Heimatmuseum des Ortes. Und statt gekauft und konsumiert, darf dort nur geschaut werden.

Dass es viel zu schauen gibt, dafür haben sich Ulrich Moeferdt und das neu formierte Team aus Ehrenamtlichen, die sich um das Dischinger Heimatmuseum kümmern, in den vergangenen Monaten eingesetzt. Der Großteil der Einrichtung des Ladens, der jetzt in einem Raum im Obergeschoss ausgestellt wird, wurde von Werner Eberle aus Eglingen beigesteuert. Der fand die Einrichtungsgegenstände und Verpackungen im von ihm dort gekauften Haus. Das Material war in Kisten verpackt, Eberle entschied sich dazu, es aufzubewahren.

Ein Teil des Teams, das sich um das Museum kümmert: (v. l.) Martin Pampuch, Edmund Haag, Herbert Kauer, Werner Eberle, Marlis Kauer, Wolfgang Pappe und Ulrich Moeferdt. Theodor Hölzle

Jahre später machte er Moeferdt darauf aufmerksam, die beiden entschieden, das Material in einem Raum im Obergeschoss des Heimatmuseums wieder aufzubauen. „Ich war von der Flut an Sachen sofort begeistert“, sagt Moeferdt. Diese stammen ursprünglich aus einem Laden, der 1925 in Eglingen öffnete, später von Anna Römer geführt wurde und bis 1985 in Betrieb war. Einzelne Exponate, die im Heimatmuseum im selben Raum zu sehen sind, stammen aber auch aus anderen Dischinger Gemischtwarenläden. Davon gab es laut Moeferdt noch bis 1970er Jahre acht Stück im Ort.

Auch außerhalb des Ladenbereichs haben sich im Dischinger Heimatmuseum viele kleine Dinge verändert. Manche Exponate wurden eingelagert, andere besser in Szene gesetzt. Der durch einen 1000 kg schweren Ofen durchgebogene Boden eines Raums im Obergeschoss wurde repariert, sodass auch die im darunterliegenden Erdgeschoss angebrachte Stütze wieder entfernt werden konnte. Dieser Raum im Erdgeschoss wird auch weiterhin weitestgehend freigehalten, damit er später zum Beispiel für Versammlungen oder Vorträge genutzt werden kann.

Das alles „war viel Arbeit, hat aber auch viel Spaß gemacht“, so Moeferdt. Allein hätte die Arbeit jedoch nicht gelingen können. Früher kümmerte sich Moeferdt zusammen mit Tilo Meyer um das Museum, der sich nach vielen Jahren aus dieser Tätigkeit zurückzog und später, im März 2024, verstarb. Inzwischen hat sich um Moeferdt ein Team aus neun weiteren Ehrenamtlichen gebildet, die sich alle mit ihren eigenen Fähigkeiten einbringen, zum Beispiel handwerklich oder gestalterisch.

Gemeinsam haben sie auch Pläne für die erste Öffnung des Museums in diesem Jahr gemacht, die am 4. Mai stattfinden soll. Danach wird das Heimatmuseum jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet sein, bei freiem Eintritt. Die Finanzierung erfolgt über freiwillige Spenden der Besucher. Um Anreize für mehrfache Besuche zu schaffen, will Moeferdt auch über Sonderausstellungen und ähnliche Strategien nachdenken. Alles, um die Zukunft des Dischinger Heimatmuseums zu sichern: „Wir hoffen, dass es Bestand hat und dass noch der eine oder andere Unterstützer dazukommt“, sagt Moeferdt.

Eröffnung im Mai

Wer sich das Dischinger Heimatmuseum einmal selbst anschauen möchte, hat am Sonntag, 4. Mai, ab 14 Uhr Gelegenheit dazu. An diesem Tag soll es auch einen Empfang mit Getränken vor und im Gebäude mit der Hausnummer Hauptstraße 5 geben. Der Eintritt ist wie immer frei.

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