Leserbrief

Dischingen braucht keinen Neubau

Leserbrief zum Kauf des Hauses Schweinstetter durch die Gemeinde Dischingen:

Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Nachdem vor ein paar Tagen die Verwaltung noch jede Auskunft darüber verweigerte, wurde nun bekannt, dass das Gebäude Marktplatz 8 in Dischingen von der Gemeinde erworben wurde, unmittelbar angrenzend an das denkmalgeschützte historische Rathaus. Das ist überhaupt das Beste an der Nachricht, denn damit liegt die Lösung des strittigen Rathausneubaus ja quasi auf der Hand. Der wird nämlich überflüssig. Mit einem Mauerdurchbruch oder einem gemeinsamen Glasvorbau wird dem Wunsch der Beschäftigten – „alles unter einem Dach“ – Rechnung getragen. Und es ist richtig: Platz für einen Sitzungssaal gibt es am Marktplatz 8 nicht. Aber der ist auch gar nicht notwendig, denn die Arbeit von Bürgermeister und Gemeinderat wird an ihren Werken gemessen und nicht an ihrem Sitzungsort.

Die jetzige Lösung, in der Egauhalle oder in öffentlichen Gebäuden in den Teilorten zu tagen, ist wirtschaftlich, zukunftsweisend und bestens erprobt. Es ist schlichtweg sinnvoll, Gebäude zu unterschiedlichen Zeiten für verschiedene Gremien und Veranstaltungen mehrfach zu nutzen, anstatt eines separaten Sitzungssaales, der dann nur einmal im Monat belegt ist und die übrige Zeit einstaubt.

Am Standort der alten Druckerei Bairle könnte somit ein ansehnlicher Dorfplatz entstehen, mit Bänken, Bäumen, Brunnen, Pavillon, Backhaus oder, oder, oder. Die Abbrucharbeiten wurden ja vorauseilend bereits beschlossen. Es liegt jetzt an uns Bürgern, das An- und Aussehen Dischingens zu gestalten. Wir bekommen das, für das wir uns mehrheitlich beim Bürgerentscheid aussprechen.
Bernd Alexander Lorenz, Dischingen