Warum Varta die Batterieproduktion drosselt
Als die Ellwanger Varta-Unternehmenszentrale Ende März zur Stabilisierung des Batteriekonzerns ankündigte, auch auf „Personalmaßnahmen“ zurückgreifen zu wollen, deutete sich bereits an, dass damit ein Arbeitsplatzabbau gemeint ist. Eine Pressemitteilung am Dienstagabend bestätigte dies: Varta will konzernweit 800 Stellen abbauen, an den drei deutschen Standorten sollen dieses Jahr 240 Stellen gestrichen werden, 2024 wolle man 150 Arbeitsplätze ins Ausland verlagern.
Was dies für die Standorte in Dischingen, Nördlingen und Ellwangen im Detail bedeutet, ist nach wie vor offen. HZ-Informationen zufolge soll es im Werk Dischingen am Freitag zwar eine Betriebsversammlung geben, konkrete Zahlen über einen möglichen Stellenabbau auf dem Härtsfeld sind dabei aber nicht zu erwarten. Bei der Betriebsversammlung am Dienstag am Standort Nördlingen seien jedenfalls lediglich die Pläne des Unternehmens vorgestellt worden, so Varta-Sprecher Christian Kucznierz. Konkrete Zahlen seien dabei nicht genannt worden.
Während man in Gewerkschaftskreisen darauf drängt, endlich zu erfahren, worauf sich die Beschäftigten einzustellen haben, wirbt man in Ellwangen um Verständnis: „Die Gespräche zwischen Unternehmensleitung und Betriebsräten über die konkreten Maßnahmen an den einzelnen Standorten werden erst geführt“, so Kucznierz.
Warum im Varta-Werk Dischingen weniger Batterien hergestellt werden
Bestätigt wird dagegen, dass in Dischingen zwischenzeitlich die Produktion von Haushaltsbatterien „etwas“ gedrosselt wurde. Man wolle, teilt die Varta-Pressestelle mit, einerseits Lagerbestände abbauen, man habe damit aber auch auf eine „leicht sinkende“ Nachfrage nach Haushaltsbatterien reagiert. Wie stark die Produktion zurückgefahren wurde, teilt Varta nicht mit. In der Vergangenheit war von einer Jahresproduktion von rund 1,75 Milliarden Batteriezellen die Rede gewesen.
Der Stellenabbau ist Teil einer umfassenden Restrukturierung des Unternehmens mit dem Ziel, Varta „wieder auf einen profitablen Wachstumskurs“ zu führen und sie dann verbleibenden gut 3800 Arbeitsplätze zu sichern.