Bauplatzvergabe in Gerstetten

So will man künftig Fehlerquellen ausmerzen

Wer in Gerstetten ein Grundstück kaufen will, muss künftig eine Finanzierungszusage vorweisen. Über die Höhe dieser Zusage hat jetzt der Gemeinderat diskutiert. Und: Man setzt auch ein Online-Verfahren.

So will man künftig Fehlerquellen ausmerzen

Wie es in den meisten Gemeinden und Städten üblich ist, werden auch in Gerstetten Bauplätze anhand eines Punktesystems vergeben. Positiv gewertet wird etwa ein Ehrenamt in einem örtlichen Verein. So soll unter anderem der soziale Zusammenhalt in der Gemeinde gestärkt werden. Weil es in der Vergangenheit bei der Auswertung der an die Bauplatz-Interessenten ausgegebenen Fragebögen vereinzelt zu Übertragungs- und Rechnungsfehlern gekommen ist, setzt die Gemeinde nun auf ein Onlineverfahren über die Seite www.baupilot.de.

Von Vorteil sei hier, dass die Bewerber ihre Punktzahl sofort einsehen können, erläuterte Rathausmitarbeiter Uwe Geiße dem Gemeindrat. Wer sich nicht online bewerben will oder kann, habe weiterhin die Möglichkeit die Formulare in Papierform auszufüllen.

Finanzierungszusage über 600.000 Euro – ist das zu viel oder nicht?

Der Gremium hatte gegen diese neue Vorgehensweise nichts einzuwenden. Diskutiert wurde allerdings über den Vorschlag der Verwaltung, von Bewerbern künftig eine formlose Finanzierungsbestätigung einer Bank in Höhe von 600.000 Euro zu verlangen. So solle verhindert werden, dass Interessenten blauäugig ein Grundstück erstehen, um später festzustellen, dass das Geld für den Hausbau nicht reicht. In der jüngsten Zeit sei dies bereits vorgekommen, berichtete Uwe Geiße, was im Rathaus natürlich zu Mehrarbeit führe. Einige Ratsmitglieder aber fanden die 600.000 Euro zu hoch gegriffen. Bauherren, die ein kleineres, günstigeres Haus planten, kämen auf diese Weise ja nie zum Zug. Geeinigt hat man sich letztlich auf einen Kompromiss: Wer sich bewirbt, muss eine Finanzierungszusage in dreifacher Höhe des Bauplatzpreises vorweisen.

Heldenfingen/Gerstetten: Das sind die ersten Bauplätze, bei denen die neuen Regeln greifen

Erstmals angewendet wird die neue Vorgehensweise im Gebiet Vordere Gasse in Heldenfingen. Dort hat die Gemeinde an der Baumstraße einen Bauplatz zu verkaufen. Der Quadratmeterpreis liegt bei 165 Euro. Ebenfalls bewerben kann man sich seit kurzem für zwei Bauplätze im Gerstetter Gebiet Östlich des Wasserturms. Dort verlangt die Gemeinde 230 Euro pro Quadratmeter.