Sportlerehrungen in Giengen sind weit mehr als ein bloßer Aufmarsch erfolgreicher Athletinnen und Athleten. Man erfährt auch viel Neues. Das liegt primär an Markus Brock. Der Radio- und Fernsehmoderator entlockte in der Walter-Schmid-Halle den Geehrten so manche Anekdote.
So ließ etwa Schwimmerin Helga Reiser im Kurz-Interview auf der Bühne wissen, was sie bei den Masters-Europameisterschaften in Belgrad erlebte. Der Koffer samt Sportkleidung war aus unerfindlichen Gründen nicht in der serbischen Hauptstadt angekommen. Und so schwamm die TSG-Sportlerin letztlich in einem geliehenen Badeanzug zum EM-Titel über 100 Meter Brust.
Was die Größe der Titel anbelangt, war das Burgberger Ehepaar Andreas und Nicole Kling einmal mehr nicht zu toppen. Bei der Weltmeisterschaft landeten die beiden Kraftsportler in ihren Alters- und Gewichtsklassen im Bankdrücken beziehungsweise Kreuzheben jeweils ganz vorn.
Aber auch die anderen Sportlerinnen und Sportler konnten sich für ihre Erfolge im Jahr 2024 sehen lassen. Insgesamt 68 Personen erfüllten die Anforderungen zur städtischen Auszeichnung, indem sie sich bei Meisterschaften von Landes- bis zur internationalen Ebene platzieren konnten.
160 Sportlerinnen und Sportler auf der Bühne ausgezeichnet
Doch damit nicht genug: Erstmals zeichnete Giengen auch Sportlerinnen und Sportler aus, die auf regionaler Ebene auf sich aufmerksam machen konnten. Oberbürgermeister Dieter Henle begründete diese Neuerung mit der Tatsache, dass es auf dem Weg zur Meisterschaft oftmals auch viele kleine Erfolge gebe, ohne die keine großen Erfolge möglich seien. Dass man auf diesem Weg „persönlich Großartiges erreicht“ habe, wolle man nicht unberücksichtigt lassen. So kam es, dass in diesem Jahr insgesamt rund 160 Aktive auf die Bühne gebeten wurden.
Henle betonte die Bedeutung von Sport und Bewegung für Immunsystem, Stoffwechsel und Organe, aber auch für die Psyche. Die vor 14 Tagen verabschiedete Sportstättenkonzeption bezeichnete der OB als „Meilenstein für die sportliche Zukunft unserer Stadt“. Auf dem Schießberg umfasst diese Planung einen Kunstrasenplatz, zwei sanierte Rasenplätze, die Aufbereitung des Stadions, moderne Umkleiden und sanierte, erweiterte oder neue Vereinsgebäude für TSG, SC und TC. Schrittweise wolle man die Vorhaben umsetzen.
Die gute Zusammenarbeit von Kommune und Vereinen in der Stadt hob auch der Sportkreis-Vorsitzende Klaus-Dieter Marx hervor. Er erwähnte die positive Einstellung des Gemeinderats zur Sportstätten-Konzeption. Mit Dieter Henle stehe an der Spitze der Verwaltung ein Mensch, dem der Sport selbst viel bedeute, was auch durch dessen Engagement im Beirat des Sportkreises zum Ausdruck gekommen sei. Da Henle aus zeitlichen Gründen nun ausgeschieden sei, überreichte ihm Marx den Ehrenbrief des Sportkreises Heidenheim.
Neben den zahlreichen Auszeichnungen wurde die knapp zweistündige Veranstaltung durch Unterhaltungsbeiträge abgerundet. Für ein hörenswertes italienisches Flair sorgte das „Orlando-Trio“ aus Schwäbisch Gmünd. Timo Appollonio und Keven Schauz vom Modellflugsportverein Giengen wiederum beeindruckten mit ihren ferngesteuerten Flugzeugen, die mit rasanten Elementen durch die Luft wirbelten.
Anerkennung für große und kleine Erfolge
Für Siege und Platzierungen bei Meisterschaften auf Landes- oder Bundesebene sowie bei Europa- und Weltmeisterschaften wurden folgende Sportlerinnen und Sportler am Freitagabend in Giengen ausgezeichnet: Biathle: Jacqueline und Roland Wiedemann (beide TSG Giengen). Fechten: Eilert und Rainald Kummer, Sophia Werner (alle HSB). Sportabzeichen: Hans Mäding, Michaela Willer (beide TSG), Erhard Eßlinger, Margit und Wolfgang Gräß (alle TV Hürben). Kraftsport: Andreas und Nicole Kling (Burgberg).
Leichtathletik: Daniela Bader, Ina Bauer, Renate Collins, Ciara und Karin Elsholtz, Max Feinauer, Tim Hauser, Stefanie Lanzinger, Aneta Pitschinetz, Laura Rembold, Tim Rettenberger, Lena Thierer, Lisa Schilk (alle TSG Giengen), Max Ludwig (SSV Ulm 1846), Lukas Diebold (TV Hürben), Benjamin Schätzle, Thorsten Weisheit (beide LAC Essingen). Reiten: Christian Stickel (RSG Ugenhof). Schießsport: Walter Penzeck, Karl-Heinz Frey, Wolfgang Nothelfer (alle SV Burgberg), Alexander, Hans-Dieter, Johanna und Sophie Ehrlinger (FC Ballhausen). Schwimmen: Helga Reiser (TSG Giengen).
Kegeln: Max Junginger, Mariella Ruf, Elias Finkbeiner, Bennett Fröhle, Til Junginger, Noah Minder, Manuel Oberschmid, Melissa Lungu, Helena und Joanna Majer, Naemi Walentin, Luca Beißwenger, Niklas Ludwig, Noah Walentin, Lukas Wöger (FV Burgberg bzw. SKV Giengen). Taekwondo: Martina Segedyova (TSG Giengen). Trampolin: Sebastian Kapfer (TV Burgberg). Triathlon: Fanny Wetzl (TV Hürben). Turnen: Maria Di Lauro, Lara Reinhardt (beide TV Hürben), Zoe Weisheit (FV Sontheim), Finn Ostrowski (SV Bolheim). Volleyball: Malina Edel, Rima Özdemir, Ajla Pajevic, Lina Szaszur (alle SG Volley Alb/Brenztal).
Ausgezeichnet wurden weitere rund 100 Sportlerinnen und Sportler für regionale Erfolge. Zu ihnen gehörten Handballerinnen der FSG Giengen-Brenz, Turnerinnen des FV Sontheim, Gymnastinnen der SKG Giengen, Jazz-Dancerinnen, Leichtathleten, Rhythmik-Girls und Rhythmik-Kids, Turnerinnen, Schwimmerinnen und Tischtennis-Spieler jeweils der TSG Giengen sowie Trampolin-Sportler des TV Burgberg.