Im vergangenen Jahr waren die Beschäftigten im Landkreis Heidenheim deutlich kürzer krank als in den Vorjahren. Denn die Krankheitsdauer pro Fall hat einen neuen Tiefstand seit 2015 erlebt. Das geht aus dem Gesundheitsbericht der AOK Ostwürttemberg hervor, der die gemeldeten Krankheitsfälle analysiert. Zwar beziehen sich die Daten nur auf die bei der Krankenkasse versicherten Beschäftigten, doch geben die Zahlen auch einen allgemeinen Überblick, weil die AOK nach wie vor die meisten Mitglieder hat. Im Landkreis Heidenheim waren im Jahr 2024, auf das sich der Bericht bezieht, 30.266 beitragspflichtige Mitglieder bei der Kasse versichert.
Durchschnittlich lag die Krankheitsdauer pro Fall im Kreis Heidenheim bei 10,9 Kalendertagen, das entspricht einem Rückgang gegenüber 2023 um 2,7 Prozent. Auf ganz Ostwürttemberg bezogen, lag die Dauer bei 10,1 Tagen und war ebenfalls rückläufig. 65,2 Prozent aller AOK-Mitglieder im Kreis meldeten sich mindestens einmal krank. Insgesamt lag der Krankenstand in den Betrieben bei 6,6 Prozent, ein Jahr zuvor noch bei 6,7 Prozent. Im Bundesdurchschnitt fehlten die Beschäftigten 6,5 Prozent ihrer Arbeitszeit wegen Krankheit.
Beschäftigte waren öfter krank
Während die Krankheitsdauer rückläufig war, scheinen die Menschen im Landkreis öfter krank gewesen zu sein. Denn auf 100 Versicherte kamen 223 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, das waren 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Rein rechnerisch war jedes AOK-Mitglied in Betrieben im Kreis 24,3 Tage arbeitsunfähig, diese Zahl sank um 0,7 Prozent. Der Anteil von Menschen, die mehr als sechs Wochen am Stück krank waren, lag bei 3,4 Prozent. In Summe verursachten diese Langzeiterkrankungen 40,1 Prozent aller Krankheitstage.
Die meisten Krankheitsfälle gingen in Ostwürttemberg wie auch im Landkreis Heidenheim auf Erkrankungen der Atemwege zurück. Hierzu gehören neben schweren Krankheiten auch Erkältungen und andere leichtere Erkrankungen. Im Landkreis waren 27,8 Prozent der Krankheitsfälle darauf zurückzuführen. An zweiter Stelle rangierten Erkrankungen an Muskeln und Skelett (16,1 Prozent) gefolgt von Verletzungen (5,7) und Verdauungserkrankungen (5,5 Prozent).
Dass manche Erkrankungen länger bis zur Genesung dauern als andere, zeigt sich beim Blick auf die Krankheitstage: 24,2 Prozent sind auf Muskeln und Skelett zurückzuführen, gefolgt von den Atemwegen mit 14,3 Prozent. Dass die Psyche eine bedeutende Rolle spielt, ist daran zu erkennen, dass 10,8 Prozent der gesamten Krankheitstage darauf zurückzuführen sind. An der Gesamtzahl der Fälle nehmen Erkrankungen der Psyche jedoch nur 4,3 Prozent ein.
Ältere sind deutlich öfter krank
Was die Altersgruppen betrifft, so sind die älteren Beschäftigten deutlich öfter krank als jüngere. Bei den 60- bis 64-Jährigen liegt der Krankenstand bei den Männern bei 11,4 und bei den Frauen bei 10,3 Prozent. Die „gesündeste“ Gruppe bei den Frauen ist demnach die der 25- bis 29-Jährigen (4,1 Prozent), bei den Männern die der 30- bis 34-Jährigen mit 4,9 Prozent.
Die AOK-Statistik listet auch auf, in welchen Branchen die Beschäftigten besonders, und in welchen sie weniger von Krankheit betroffen sind. An erster Stelle rangiert der Bereich Energie/Wasser/Entsorgung mit einem Krankenstand von 7,8 Prozent, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (7,5) und vom Gesundheits- und Sozialwesen (7,1 Prozent). Den geringsten Krankenstand mit nur 3,5 Prozent verzeichnete die Kasse bei ihren Versicherten in der Land- und Forstwirtschaft.