Seit einigen Wochen ist ersichtlich, dass sich in der ehemaligen Nordsee-Filiale in der Fußgängerzone etwas tut: Das Gebäude ist eingerüstet, und an den Schaufenstern wird mit einem Namen geworben, der aus Giengen bekannt ist: „Keyf-Et“. Cagatay Yilmaz wird in der Heidenheimer Fußgängerzone einen zweiten Standort eröffnen. Allerdings, so berichtet er, werden sich die beiden Konzepte unterscheiden. Während das „Keyf-Et“ in Giengen ein türkisches Grillrestaurant ist, will sich Yilmaz in Heidenheim auf Döner und Burger spezialisieren. Zwar wird es auch hier Sitzplätze geben, und eine Außenbestuhlung ist ebenfalls geplant, doch liegt der Schwerpunkt mehr auf Mitnahme und Selbstbedienung. Deshalb haben die beiden Standorte unterschiedliche Logos: In Giengen zieren Messer und Gabel den Restaurantnamen, in Heidenheim stehen an dieser Stelle Döner und Burger.
Also noch ein Dönerladen? „Wir sind anders“, verspricht Yilmaz. „Wir wollen als junges Team Pep reinbringen.“ So wird es nicht nur neue Döner-Kreationen wie den Döner Berliner Art mit gebratenem Gemüse geben, sondern auch hauseigene Burger.
Eröffnet werden soll das Restaurant am Freitag, 6. Dezember, falls der Umbau nach Plan läuft. Ende November soll das Gerüst abgebaut sein, das derzeit für die Fassadenarbeiten steht. Falls der Zeitplan nicht klappt, ist die Eröffnung am darauffolgenden Freitag geplant. An diesem Tag soll es laut Yilmaz Döner für einen Euro geben. Den Erlös des Eröffnungstages möchte er an eine Heidenheimer Einrichtung spenden. Geöffnet sein soll täglich von 11 bis 22 Uhr, am Freitag und Samstag sogar bis 2 Uhr. „Wir wollen testen, ob das angenommen wird.“
Neu im Heidenheimer Marineheim: Ristorante Calabria
Auch in das seit Januar leerstehende Marineheim ist eine neue Gastronomie eingezogen. Ende Oktober eröffneten Josephina Carmela Le Pera und Gino Sapia das „Ristorante Pizzeria Calabria“. Zuvor betrieben sie das „Sud Italia“ an der Heidenheimer Straße in Schnaitheim.

Seit 36 Jahren lebt das Paar mit kalabrischen Wurzeln in Heidenheim; 1993 eröffneten sie in Steinheim das „Delfina“, das sie aus familiären Gründen aufgeben mussten, erzählt Le Pera. Im Marineheim wollen sie in den größeren Räumen neu durchstarten. Ihr Mann sei seit 40 Jahren Pizzabäcker, neben Pizza gebe es italienische Gerichte sowie wechselnde hausgemachte kalabrische Spezialitäten. Das Pizza-Taxi werde unter dem neuen Namen weiter betrieben.

Der Start am neuen Ort ist gelungen: „Letzten Samstag hatten wir einen italienischen Abend mit DJ, das kam gut an“, freut sich Le Pera. Sie plant künftig regelmäßige Abende mit Karaoke sowie italienischer Live-Musik. Die Silvesterparty mit einem italienischen Sänger sei bereits ausgebucht.
Snackautomaten-Laden an der Heidenheimer Wilhelmstraße
Snackautomaten gibt es bereits einige in Heidenheim, nun hat die Familie Sezgin an der Wilhelmstraße 50 den ersten Snackautomaten-Laden der Stadt eröffnet. Süßes, Saures und Seltenes können dort ohne Personal rund um die Uhr gekauft werden – auch dann, wenn Supermärkte und selbst Tankstellen geschlossen haben. Die Straße sei lang, habe aber vor allem nachts wenig zu bieten, erzählt ein Familienmitglied. Damit die Snackstelle 24/7 auffällt, wurde viel buntes Licht installiert, das sogar tagsüber ins Auge sticht. Seit Oktober ist der Automatenladen in Betrieb.

Was läuft besonders gut? Aktuell ist es die Dubai-Schokolade, die es nicht nur in Tafeln, sondern auch im günstigeren Riegel-Format gibt – wobei „günstig“ hier relativ ist. Die in sozialen Medien gehypte Schokolade kostet als Tafel 14,50 Euro, der 30-Gramm-Riegel 5 Euro. Dennoch kommen die Sezgins mit dem Nachfüllen kaum hinterher, wie sie erzählen.
Vor allem Getränke, Süßes und Salziges, das es sonst in diesen Geschmacksrichtungen in Deutschland nur schwer zu kaufen gibt, liefen ebenso gut. Fanta in Plastikfläschchen aus Japan, Snickers aus Brasilien mit Limettengeschmack oder Takis-Chips in verschiedenen Schärfegraden. Fertigsuppen liefen besser als Kaffee, Zigaretten werden kaum verkauft, wohingegen Vapes und Shisha-Kohle gefragt sind, berichtet ein Sezgin-Familienmitglied, das täglich nachfüllt und den Verkauf sowie die Sicherheit im Laden per App überwacht. Ein bisschen Jahrmarkt-Feeling soll ein Plüschtier-Greifer bringen, erzählt er. Ganz im Eck sind sogar Kondome und Schwangerschaftstests zu finden – „für diejenigen, die das anonym kaufen wollen“.

Die Familie Sezgin ist seit 2013 in Schnaitheim mit „ASS Automobile“ selbstständig. Der Autohandel werde weitergeführt, doch seit einiger Zeit orientierten sie sich in Richtung Heidenheim und hätten dort Immobilien zur Wohnungsvermietung erworben. Dazu gehört auch die Wilhelmstraße 50 bis 54, wo sich der Automaten-Laden befindet. Zuvor nutzte der Tierschutzverein die Räume unter anderem für den Flohmarktverkauf. An der Wilhelmstraße wurde renoviert und aufgestockt, berichtet ein Familienmitglied. 26 Wohnungen seien vermietet.
Gasthaus „Zum Hirsch“ in Schnaitheim gehört nun den Oran-Brüdern
Ein bekanntes, historisches Fachwerkgebäude in Schnaitheim hat ebenfalls einen neuen Besitzer gefunden: Die Brüder Kenan und Sehan Oran haben das Gasthaus „Zum Hirsch“ am Bahnübergang an der Heidenheimer Straße gekauft. Kenan Oran, der in Nattheim einen Autohandel betreibt und auch das ehemalige Orsay-Gebäude in der Fußgängerzone gekauft hat, hat sich einen Traum erfüllt. Er schwärmt von dem denkmalgeschützten Gebäude, das er sanieren möchte. Die seit Jahren angestammte Pizzeria Piazetta bleibe im Haus, ebenso die türkische Live-Musikbar im Obergeschoss am Wochenende.

Diese Woche traf sich Oran mit Fachleuten vom Landesdenkmalamt. Erneuert werden müsse vor allem das Dach, berichtet er, aber auch die Fassade solle saniert werden. Der Parkplatz hinter dem Haus wurde bereits hergerichtet – 40 Stellplätze sind entstanden. „Dort war ein regelrechter Urwald, außerdem haben wir Schrottautos und Müll entsorgt.“ Die Ladenfläche in der Fußgängerzone ist derweil weiter leer. Er habe zwar Anfragen, sagt Oran, doch sei bislang nicht das Passende dabei gewesen.
Errichtet wurde das Gasthaus zum Hirsch nach Angaben des Landesamts für Denkmalpflege 1715 durch den Wirt Melchior Faul. Die Denkmalschützer heben vor allem die historische Substanz und die architektonischen Details hervor, die typisch für die Entstehungszeit seien. Besonders bedeutend seien die aufwendig gestaltete Fassade und die original erhaltenen Bauelemente wie Türen und Fenster und die figürlichen Eckstände. Auch innen finden sich noch historische Details wie Stuckfassungen und Kalkplattenboden.
Umzug, Schließung, Neueröffnung
Das Tattoo- und Piercingstudio „Sinners Circle“ in der Fußgängerzone hat seinen Umzug zum 1. Februar angekündigt. Wohin es geht und wie das neue Konzept aussehen wird, soll noch nicht verraten werden, heißt es vonseiten der Betreiber. Neben dem Studio, im ehemaligen „Hussel“-Laden, wird derweil umgebaut – dort soll ein Reisebüro einziehen.

Die Modedesignerin Eva Uitz gibt ihren Stoffladen „Kleiner Stern“ an der Wilhelmstraße 28 nach 13 Jahren auf. Das hat sie diese Woche bekannt gegeben und mit dem Ausverkauf der Stoffe, Bänder und Nähutensilien begonnen. Letzter Öffnungstag ist Samstag, 18. Januar. Zu den Gründen will sie sich nicht äußern – außer, dass sie etwas Neues machen möchte.

Das Jahnhaus, die Vereinsgaststätte des Heidenheimer Sportbundes an der Wilhelmstraße neben dem Sportgelände, steht kurz vor der Wiedereröffnung. Dusko und Darko Cuckovic, bekannt durch ihre Spieler- und Trainertätigkeit im Regionalfußball, haben das Lokal gemeinsam mit dem befreundeten Wirtsehepaar Natalija und Jasmin Begisholli aus Böhmenkirch gepachtet und in den vergangenen Monaten umgebaut. Die Eröffnung ist für den 1. Dezember geplant.

In den Schloss-Arkaden gab es einen unauffälligen Wechsel: Das Sportgeschäft im ersten Obergeschoss bleibt in der Hand der Intersport-Gruppe. Doch gab es einen Wechsel von Schoell zu Voswinkel. Laut Auskunft von Centermanager Wolfgang Pins sei das Geschäft drei Tage geschlossen gewesen für die Inventur, ein Teil der Mitarbeitenden sei bei Schoell geblieben, ein anderer sei zu Voswinkel gewechselt und arbeite weiterhin am Standort Heidenheim.