Vor knapp einem Jahr, im Mai 2024, brachte der Heidenheimer Gemeinderat das Bauvorhaben im Kleehof-Areal in Schnaitheim mit 30 Ja-Stimmen und einer Enthaltung auf den Weg. Bereits im Oktober fand auf der Fläche neben der Industrie- und Handelskammer (IHK) der Spatenstich statt. Damit begannen die Bauarbeiten für das Neubaugebiet. Dort sollen bezahlbarer Wohnraum für sozial schwächere Menschen und Familien sowie Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Seniorinnen und Senioren entstehen.
Insgesamt erstreckt sich die zu bebauende Fläche über 16.000 Quadratmeter. Laut Markus Bamann, dem Geschäftsführer des Architekturbüros Merz Objektbau aus Aalen, sollen 96 der neuen Wohnungen bezahlbaren Wohnraum bieten. 35 davon hat die Stadt Heidenheim bereits erworben. 125 weitere Wohnungen sind für Pflege- und Seniorenwohneinrichtungen geplant.
Nachhaltiges Bauen im Kleehof-Areal
Das Bauprojekt gehört laut Bamann zu den größten und nachhaltigsten Vorhaben für bezahlbaren Wohnraum in Baden-Württemberg. Alle Gebäude werden in Holzbauweise errichtet. Für den bisherigen Bau wurden 600 Kubikmeter Holz verwendet. „Dadurch haben wir eine CO₂-Einsparung von sieben Tonnen“, sagte Bamann. In seiner Rede beim Richtfest gab er bekannt, dass es schon im vierten Quartal 2025 mit den ersten Vermietungen losgehen soll.

Auch Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo zeigte sich angetan: „Wir haben 35 Wohnungen durch die städtische Grundstücks- und Wohnbau GmbH erworben.“ Insgesamt habe das die Stadt 13,7 Millionen Euro gekostet, wobei sieben Millionen aus Fördermitteln stammten. „Gerade in den unsicheren Zeiten, in denen wir leben, ist es für die Menschen wichtig zu wissen, dass wir als Stadt bereitstehen und neuen Wohnraum bieten“, so Salomo.
Das neue Gebäude wurde von den Zimmermännern der Firma Schlosser Holzbau mit einem Richtspruch und dem traditionellen Zerschmettern von Gläsern geweiht.
Unmut der Anwohner
Das neue Baugebiet stand anfangs stark in der Kritik bei Bürgerinnen und Bürgern aus Schnaitheim. Sie hatten sich vom Heidenheimer Gemeinderat mit ihren Sorgen zu dem Bauvorhaben nicht gehört gefühlt. Es kamen Befürchtungen auf, dass sozialer Wohnraum Probleme nach sich ziehen könnte und ein neues „Ghetto“ entstehe. In Leserbriefen äußerten sich Leserinnen und Lesern, dass sie nicht grundsätzlich gegen neuen Wohnraum seien, die Bedenken resultierten aus der Art der geplanten Wohnungen. Oberbürgermeister Michael Salomo betonte in diesem Zusammenhang, dass viele Menschen mit einem geringeren Jahreseinkommen Anspruch auf eine mietpreisgebundene Wohnung haben.