Musical

Besonderes Augenmerk auf die Choreografie: Naturtheater Heidenheim probt „Annie“

Das Broadway-Musical „Annie“ steht dieses Jahr im Naturtheater Heidenheim auf dem Programm. Besonders viel Wert wird dabei auf die Choreografie gelegt. So geht Regisseur Max Barth dabei vor:

Dieses Leben stinkt! Wahrlich, die kleine Annie hat keinesfalls das große Los im Leben gezogen. Als Waisenkind fristet sie ihr Dasein unter der Fuchtel der herrischen Heimleiterin Miss Hannigan, stets von der Hoffnung beseelt, dass ihre Eltern sie eines Tages wieder abholen werden. Zwischendurch singt und tanzt Annie sich durch das New York der frühen 1930er-Jahre – und durch das Naturtheater Heidenheim.

Dort stellt „Annie“ die diesjährige Erwachsenenproduktion auf der Freilichtbühne dar. Max Barth ist für die Regie verantwortlich. Und für das Maskenbild. Und für das Kostümbild. Und für die Choreografie. Und spielt im Ensemble mit. Letzteres zwar eher aus der Not heraus, wie Barth zugibt. Tatsache ist jedoch, dass er fest mit dem Stück verwoben ist, und das bereits seit 25 Jahren.

„Annie“ vor 25 Jahren schon einmal im Naturtheater Heidenheim

1999 wurde „Annie“ schon einmal im Naturtheater aufgeführt. Max Barth, damals sieben Jahre alt, mimte einen Straßenjungen. „Seither wünsche ich mir, dass dieses Stück mal wieder in Heidenheim aufgeführt wird“, erklärt Barth. „Und dann wollte ich es auf jeden Fall inszenieren und choreografieren.“ Selbstverständlich seien all diese Aufgaben ohne ein gutes Team schlichtweg nicht möglich. Elf Helferinnen und Helfer unterstützen Barth bei der Organisation. Allein in Sachen Tanz stehen ihm etwa Anke Rißmann-Eckle als Choreografie-Assistenz sowie Susan Griesbach als Trainerin zur Seite.

Zwar wird praktisch jedes Jahr auf der Naturtheater-Bühne in irgendeiner Form getanzt, diesen Sommer erhält die Choreografie jedoch einen etwas höheren Stellenwert. „Annie“ basiert bekanntermaßen auf einem Broadway-Musical, neben Gesang wird also ein gewisses Maß an Körperbewegung vorausgesetzt.

Max Bart, Regisseur von „Annie“ im Naturtheater Heidenheim. Oliver Vogel

Für „normale“ Stücke entstehen oftmals Tänze, die beispielsweise als Volksszenen aufgeführt werden. An sich haben diese aber oftmals keine oder kaum eine Verbindung zum Original-Drehbuch. „Bei ‚Annie‘ kommen hingegen Songs vor, die die Geschichte weitererzählen“, erklärt Barth. Ebenso verhalte es sich mit den Tänzen. „Singen funktioniert. Tanzen funktioniert. Beides zusammen ist eine Herausforderung“, findet der Regisseur.

180 Köpfe umfasst das Ensemble in diesem Jahr. Ob die von Max Barth konzipierte Choreografie für manche nicht hin und wieder zu anspruchsvoll ist? Die Frage stelle er sich ebenfalls des Öfteren – und komme dann stets zu der Erkenntnis: Nein, ist sie nicht. „Aber natürlich achte ich darauf, dass die Choreografie machbar ist. Man muss ja noch genug Luft haben zum Singen.“ Dem jungen Teil des Ensembles verlange er häufig etwas mehr ab, wichtig sei es, die Balance innerhalb des gesamten Ensembles zu finden. Und: „Es dauert einfach, bis der Knoten im Kopf platzt. Meistens geschieht das zirka in der 15. Probenwoche.“

Premiere im Naturtheater Heidenheim am 21. Juni

Knapp vier Wochen bleiben den Schauspielerinnen und Schauspielern des Naturtheaters noch Zeit, bis sich dieser Knoten vollständig entheddert haben sollte. Denn dann ist Premiere und Annie wird lamentieren, dass dieses Leben das „hard knock life“ ist – oder, wie es in der deutschen Fassung heißt: Dieses Leben stinkt!

Tickets für „Annie“ im Naturtheater Heidenheim

Premiere feiert „Annie“ im Naturtheater am Freitag, 21. Juni. Beginn ist um 20.30 Uhr. Tickets im Vorverkauf gibt es unter anderem im Pressehaus der Heidenheimer Zeitung sowie unter laendleevents.de.

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