Spielplan

Diese beiden Stücke werden 2024 im Naturtheater Heidenheim aufgeführt

Im Naturtheater Heidenheim steht der Spielplan für die Sommerspielzeit 2024 fest. Kurios: Beide Stücke konnte man dort vor vielen Jahren schon einmal sehen – auch damals bereits zeitgleich.

Diese beiden Stücke werden 2024 im Naturtheater Heidenheim aufgeführt

Vom unvergessenen Musiker Prince – er möge in Frieden ruhen – stammt der wunderbare Song “1999”. “‘Cause they say 2000, zero-zero, party over, oops, out of time, so tonight I’m gonna party like it’s 1999” lautet der Refrain des Songs. Feiern, als sei es 1999, dieses Motto könnte sich das Naturtheater Heidenheim kommendes Jahr eigentlich ebenfalls auf die Fahnen schreiben. Weniger aufgrund der seinerzeit unterschwelligen Angst vor dem Jahrtausendwechsel, sondern vielmehr, weil das Jahr 1999 im Jahr 2024 auf dem Schlossberg ein Revival erleben wird.

1999 standen das Musical “Annie” und “Der Räuber Hotzenplotz” auf dem Spielplan des Naturtheaters. 2024 tun sie das einmal mehr. Das Waisenkind Annie steht nächstes Jahr im Mittelpunkt des Erwachsenenstücks, Hotzenplotz wird die ganz Kleinen beim Kinderstück erfreuen. Absicht ist diese Konstellation nach 25 Jahren nicht, wie Naturtheater-Pressesprecherin Silke von Fürich verrät. “Aber ein lustiger Zufall.”

So werden Stücke im Naturtheater Heidenheim ausgewählt

Wie genau werden die Stücke für die Sommerspielzeit eigentlich ausgewählt? Vereinsmitglieder haben die Möglichkeit, im Vorfeld Werke einzureichen. Ein Kreativpool, der laut von Fürich vor allem aus “alten Hasen” besteht, die das Naturtheater gut kennen, begutachtet die Einreichungen. Vier Stücke wurden dieses Mal für die Abendinszenierung vorgeschlagen, eines für das Kinderstück. “Nachdem der Kreativpool seine Empfehlung abgibt, werden dem Vorstand und dem Beirat ebenfalls noch einmal alle Einreichungen vorgestellt”, erklärt Silke von Fürich. Nach einer finalen, offiziellen Empfehlung des Kreativpools fällen Vorstand und Beirat schließlich ihre Entscheidung.

“Am Wichtigsten ist für uns in diesem Prozess die Frage, ob ein Stück künstlerisch umsetzbar ist”, erklärt von Fürich. Dazu gehört unter anderem die Frage, ob das Ganze finanziell stemmbar ist. Wer einen Stückvorschlag einreiche, der müsse im Vorfeld sämtliche Ressorts des Naturtheaters abklappern und einen Kostenerfassungsplan erstellen. “Es darf natürlich nicht allein an den Finanzen scheitern, aber letztlich sind wir ein gemeinnütziger Verein, der mit den Beiträgen seiner Mitglieder verantwortungsvoll umgehen muss”, so Silke von Fürich.

Das ist mit am Schwierigsten abzuschätzen.

Silke von Fürich über die Reaktion des Publikums im Naturtheater Heidenheim

Eine Voraussetzung für die Saison 2024 ist etwa, dass das Bühnenbild wenigstens im Groben bestehen bleiben muss. Dieses wurde erst für die Inszenierung des “Grafen von Monte Christo” vergangenes Jahr komplett neu gebaut. Und die Faustregel auf dem Schlossberg lautet: Ein Bühnenbild muss etwa drei Jahre in Folge genutzt werden.

Von großem, wenn nicht sogar dem größten Interesse im Auswahlprozess ist darüber hinaus die Frage, ob ein Stück das Publikum ansprechen wird. “Das ist mit am Schwierigsten abzuschätzen”, gibt die Pressesprecherin zu. “Hauptsächlich wollen wir den Menschen damit natürlich eine Freude bereiten. Ein riskantes Stück ist jedoch kein Ausschlusskriterium.” Gerade “Annie” wandle zwischen Komödie und Drama, übe auf eine leichte Art und Weise Gesellschaftskritik und sei schlichtweg “etwas fürs Herz”.

1999 lockten”Annie” und “Hotzenplotz” über 40.000 Besucher

Vor bald 25 Jahren konnte das Duo Annie und Hotzenplotz schon einmal für sich überzeugen. Bis zur Jahrtausendwende war das Aufführungsjahr 1999 das einzige, das mit 42.227 Besuchern die 40.000er-Marke kacken konnte. Eine Gefahr, sich zu wiederholen, sieht Silke von Fürich in dem Revival des Waisenkinds und des Räubers nicht: “Da liegt ja fast schon eine ganze Generation dazwischen. Die Regieteams lassen sich von den früheren Inszenierungen inspirieren, ohne dabei zu klauen. Jeder hat ja seinen eigenen Stil.”

“Der Räuber Hotzenplotz” wird kommendes Jahr von Ben Retetzki inszeniert, der momentan noch als der Titelcharakter im Kinderstück “Hui Buh” herumgeistert. Bei “Annie” wird Max Barth Regie führen, er gibt in “Hui Buh” derzeit den König Julius. Fun Fact: Barth hat bei der Inszenierung von “Annie” im Jahr 1999 eines der Waisenkinder gespielt.

Worum geht’s eigentlich in “Annie”? Die kleine Annie hat im Amerika der 1920er Jahre im Waisenhaus von Miss Hannigan nicht viel zu lachen. Sie wartet sehnsüchtig darauf, dass ihre verschollenen Eltern sie eines Tages zurückholen. Dann tritt unverhofft der Milliardär Oliver Warbucks in ihr Leben und eröffnet ihr neue Perspektiven. Die Neider lassen nicht lange auf sich warten, Miss Hannigan kann Annie ihren sozialen Aufstieg nicht gönnen, träumt sie doch selbst von einem besseren Leben. Das weckt kriminelle Energie in der Heimleiterin und Annies Zukunft ist wieder ungewiss…

Die Handlung von “Räuber Hotzenplotz”: Kasper und Seppel wollen den fiesen Räuber Hotzenplotz überführen, um Großmutters gestohlene Kaffeemühle zurückzubekommen. Dabei geraten sie in echte Schwierigkeiten und finden sich als Gefangene des Räubers und des Zauberers Petrosilius Zwackelmann wieder. Ob sie auf die Hilfe des schusseligen Wachtmeisters Dimpfelmoser hoffen können?

Naturtheater Heidenheim: Herbststück und Wintermärchen

Eine Mord(s)komödie steht im Naturtheater ab Oktober auf dem Spielplan: Als Herbststück wird dieses Jahr “Sherlock Holmes und die Whitechapel-Morde” aufgeführt. Premiere ist am Freitag, 6. Oktober. Regie führen Carolin Bader und Christoph Valentin.

Das Katzen-Musical “Alfonsa Di Monsa” stellt das diesjährige Wintermärchen auf dem Schlossberg dar. Inszeniert wird das Stück von Christine Frühe-Böhni. Premiere feiert das Musical am Samstag, 2. Dezember.

Der Vorverkauf für “Annie” und “Der Räuber Hotzenplotz” beginnt wie immer am 1. Dezember. Für das Herbststück sowie das Wintermärchen gibt es bereits Karten, unter anderem im Pressehaus in Heidenheim sowie unter laendleevents.de.