Das Geschäft mit gefrorenem Wasser und ein bisschen Plastik. Drei junge Heidenheimer gründeten im vergangenen Jahr ihre eigene Firma „Icy Dice“ und folgten damit einem amerikanischen und asiatischen Trend: fertige Eiswürfelbecher. „Unsere Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen“, sagt Denis Kaltak, einer der Gründer. Und das, obwohl die drei Unternehmer davor selbst nicht sehr viel von der Idee gehalten hatten. Die kurze Unternehmenshistorie ist jedoch eine Erfolgsgeschichte, die zwar simpel, für die Region aber einzigartig ist:
Eisige Mehrwegbecher
Auf den ersten Blick eine sehr unübliche Idee, das Geschäft mit den Eiswürfelbechern. Braucht die Menschheit so etwas überhaupt? „Ich muss ehrlich sagen, bevor wir in diese Marktlücke gestoßen sind, hätten wir so etwas auch nicht gekauft“, gibt Jan Ringler, geschäftsführender Gesellschafter von „Icy Dice“, zu. Die Idee kam zuerst seinem Kollegen und Kumpel seit Kindheitstagen Denis Kaltak. Der hatte auf mehreren Social-Media-Plattformen häufiger Videos aus den USA gesehen, in denen es üblich war, fertige Eiswürfelbecher an Tankstellen und Mischwaren-Läden zu kaufen.
Ich muss ehrlich sagen, bevor wir in diese Marktlücke gestoßen sind, hätten wir sowas auch nicht gekauft.
Jan Ringler, über fertige Eiswürfelbecher.
Und so war die Idee geboren: Wieso nicht auch in Deutschland versuchen, diese Becher zu etablieren? Zusammen mit Merih Güngör, dem dritten Freund im Bunde, gründeten Kaltak und Ringler ihr Unternehmen und spezialisierten sich vor allem auf wiederverwendbare Becher, die mit 130 Gramm Eiswürfeln versehen sind und hygienisch einwandfrei sein sollten. Auf sich aufmerksam machten die Heidenheimer – wie soll es auch anders sein – in den sozialen Medien. Und das mit Erfolg: Seit Unternehmensgründung im Jahr 2023 konnte das Eiswürfelunternehmen plattformübergreifend schon über 80.000 Abonnenten und mehrere Hunderttausende Aufrufe generieren. Auch eine Kooperation mit der erfolgreichen Influencer-Marke „VitaVate“ steht bisher zu Buche.
Die Werbekampagne trug Früchte. Schon im Spätsommer des vergangenen Jahres konnte das kleine Unternehmen mit seinem Verkaufsstand auf Festen wie dem Heidenheimer Küferfest seine Becher verkaufen. Erste Kooperationen ließen sich abwickeln. Heute sind die eisigen Becher fester Bestandteil des Sortiments vieler Tankstellen der Region. Auch in einigen Supermärkten gibt es sie zu erwerben. Mit ihrem „Vor-Ort-Nachschub-Service“ können die Eiswürfelbecher auf Events angeboten werden. „Wir dachten nicht, dass es so gut ankommt. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen“, so Ringler.
Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
„In allererster Linie war uns beim Entwickeln des Produkts die Nachhaltigkeit wichtig“, sagt Kaltak. Die Mehrwegbecher mitsamt Deckel werden aus Polypropylen hergestellt, von einem deutschen Unternehmen. „Die Becher sind stabil und können nur durch große Gewalteinwirkung zerstört werden. Die hohe Qualität soll die Kunden anregen, die Becher auch nicht einfach wegzuschmeißen“, sagt Güngör.
Damit haben die drei Heidenheimer laut eigenen Aussagen auch Erfolg. Die Becher sind zudem mit Pfand ausgestattet, das an den Tankstellen und Märkten, welche die Becher vertreiben, eingelöst werden kann. „Sollte ein Becher doch nicht wiederverwendbar sein, kann dieser auch leicht recycelt werden“, so Ringler.
Worauf stützt sich das Unternehmen in der Zukunft?
Obwohl es bereits Pläne für zukünftige Produkte geben soll, stützen sich die drei Heidenheimer erst einmal auf ihr bewährtes Flaggschiff. Da das Unternehmen nur das Nebengewerbe der Drei ist und sie aktuell sämtliche Eiswürfel selbst umfüllen, bleibt auch für Sonstiges wenig Zeit. Denn auch in der kalten Jahreszeit kommt das eisige Geschäft gut an: „Wir waren überrascht, wie gut Eiswürfelbecher auch im Winter ankommen“, sagt Kaltak.
Vor den jungen Unternehmern steht jetzt der erste vollständige Sommer. Der Erfolg soll gehalten werden: „Wir versuchen, uns ständig zu steigern. Wir haben große Visionen“, so Güngör überzeugt von seinem Unternehmen und dem Produkt, das sowohl er als auch seine zwei Kollegen davor nicht gekauft hätten. Ringler stellt klar: „Das ist ein absolutes Luxusmittel und wir würden uns diesen Luxus auch immer wieder leisten. Aber das bleibt jedem selbst überlassen.“