Zum Tod von Erna Henne
81 Jahre alt ist Erna Henne geworden, jene Kärntnerin, die im Heidenheim der Siebzigerjahre ihr Herz verlor und dort eine neue Heimat fand – als Ehefrau von Paul Henne jun. Und als Wirtin des einstigen Hennenests, jener Schlossgaststätte, die bis zur Schließung 2003 zu einem der Aushängeschilder Heidenheims gezählt hat. Nun fand anlässlich ihres Todes eine Trauerfeier auf dem Waldfriedhof statt. Etwa 80 Gäste nahmen Abschied und erwiesen Erna Henne die letzte Ehre.
In den Spielcasinos am Wörthersee kennengelernt
Erna Henne, gebürtige Pacher, wurde am 2. April 1942 in Kärnten, Obervellach, geboren. Als sechstes von zwölf Kindern eines Schmieds galt es für die junge Österreicherin schon früh, Arbeit zu finden. Gleich nach der Schule ging sie nach Klagenfurt, wo sie sich als Kellnerin in den Spielcasinos am Wörthersee durchgeschlagen hat.
Als ihr künftiger Ehemann, der Heidenheimer Paul Henne, sie dort sah, soll er gleich gewusst haben, dass er diese Frau einmal heiraten werde. Und so kam es: 1973 kam Erna Pacher erstmals nach Heidenheim und besuchte Paul Henne, den sie ein Jahr später heiratete. Über drei Jahrzehnte hinweg arbeitete Erna Henne als treue, immer bescheidene, gerechte und engagierte Mitarbeiterin, später Chefin der Schlossgaststätte. Laut Rainer Domberg, guter Freund der Verstorbenen und ehemaliger Heidenheimer Bürgermeister, war sie bei allen Gästen, Mitarbeitenden und Bekannten stets respektiert und beliebt. Obwohl Erna und Paul Henne nach der Schließung des Hennenests nach Syrgenstein gezogen waren, wo sie bis zu seinem Tod zwölf Jahre gemeinsamer Zeit genossen, kam Erna jeden Tag nach Heidenheim. Denn Heidenheim war ihre Heimat geworden und blieb es bis zuletzt.
Diagnose mit bemerkenswerter Gelassenheit akzeptiert
Mit der Krankheit, die Erna Henne im September 2022 als ihr Schicksal hingenommen hatte, lebte sie bis zu ihrem Tod am 28. Juni im Hospiz Barbara. Domberg erinnert sich an Erna Henne als eine Frau, die nie klagte und stets freundlich war. Selbst am Ende ihrer Tage habe sie ihr Schicksal mit einer bemerkenswerten Gelassenheit akzeptiert und sei, wie immer, darauf bedacht gewesen, dass alle zufrieden waren.
Die Gaststätte, die zu einem gastronomischen Aushängeschild Heidenheims wurde, verdankte ihren Erfolg auch der unermüdlichen Hingabe von Erna Henne.