Bauplätze in Hermaringen

Vom Dauerbrenner zum Ladenhüter?

Steigende Zinsen und teure Baumaterialien sorgen für Verunsicherung bei Häuslebauern: Werden im Mühlfeld bei Hermaringen jetzt noch mehr Bauplätze zurückgegeben? Und was bedeutet das für künftige Baugebiete?

Vom Dauerbrenner zum Ladenhüter?

Der Plan für ein eigenes Häuschen, scheint bei vielen Familien erst einmal auf Eis zu liegen. Steigende Zinsen und teure Baumaterialien sorgen für Verunsicherung. Das hat sich auch in Hermaringen bemerkbar gemacht. Von den zuletzt zehn vergebenen Bauplätzen im Mühlfeld haben fünf Bauherren ihre Plätze wieder zurückgegeben, bestätigt Bürgermeister Jürgen Mailänder.

Zur Erinnerung: Im Sommer letzten Jahres standen 85 Bauinteressenten auf der Warteliste. Viele davon hatten sich aber vermutlich zeitgleich auch in anderen Gemeinden beworben. Um die Vergabe möglichst gerecht zu gestalten, beschloss der Gemeinderat ein Punktesystem. Letztendlich konnten alle ernsthaften Interessenten einen Zuschlag bekommen. Doch fünf haben nun einen Rückzieher gemacht, diese Bauplätze sollen nun erneut vergeben werden, so Mailänder.

Aber vielleicht kommen ja wieder andere Zeiten, und wo könnte dann in Hermaringen überhaupt noch ein Baugebiet ausgewiesen werden? Gemeinderat und Verwaltung haben sich dazu offenbar schon Gedanken gemacht. In der Finanzplanung für 2024 stehen 1,3 Millionen Euro für Grunderwerb und Erschließung.

Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Bauplätzen in Hermaringen?

Auf Nachfrage winkt Mailänder aber ab. Konkrete Pläne gebe es nicht, man habe einfach mal die geschätzten Kosten für ein kleines Baugebiet, quasi als „Platzhalter“, eingeplant. Erst einmal müsse man jetzt sehen, wie sich die Nachfrage entwickle. Zudem werde man generell überlegen müssen, wie weit man hinsichtlich des Flächenverbrauches gehen wolle.

Die Frage wird aber auch sein, was unter Berücksichtigung der neuen Geruchsimmisionsrichtlinie überhaupt möglich wäre. Diese Verordnung macht der Gemeinde schon bei der geplanten Wohnbebauung an der Friedrichstraße einen Strich durch die Rechnung. Das könnte auch bei einer möglichen Erweiterung des Mühlfeldes passieren. Je nachdem, ob der von einem Landwirt jenseits der Bundesstraße geplante Schweinestall in die Realität umgesetzt werde, erklärt Mailänder. Bisher liege zu dem Vorhaben eine Bauvoranfrage vor.

Eine Option, die der Gemeinde noch bliebe, wäre ein Baugebiet zwischen Güssenhalle und Bahnlinie. Dieser Bereich wäre von den Vorgaben der Geruchsrichtlinien nicht betroffen. Es sei aber völlig offen, ob die Grundstückeigentümer überhaupt an einem Verkauf interessiert wären, so Mailänder.