Steinige, aber sonnige Lage: So plant die Gemeinde den weiteren Ablauf
Viele Jahre hat es gedauert, bis die 1739 Einwohner zählende Gemeinde diese riesige Entwicklungschance zum Wachsen bekam. Seit 2022 gibt es das große Neubaugebiet „Bürzel“ mit einer acht Hektar großen Fläche, auf der einmal bis zu 400 neue Bürger auf 80 Parzellen ihr Zuhause finden sollen.
Es wird derzeit in Südlage auf felsigem Grund oberhalb der Klifflinie und des Baugebiets „Feldle“ erschlossen und die ersten neun von 18 im ersten Bauabschnitt zur Verfügung stehenden Bauplätzen wurden bereits notariell verkauft.
Im Norden des Plangebiets verläuft die Kreisstraße nach Zähringen, im Osten liegen das Siedlungsgebiet, der Kindergarten mit einer Erweiterungsoption sowie die Albhalle. Voriges Jahr gab es doppelt so viele Bewerber wie Bauplätze, sodass der stellvertretende Bürgermeister Karl-Heinz Erb guter Hoffnung ist, die nächste Tranche mit neun Plätzen ab Sommer ebenfalls veräußern zu können.
Altheim hofft auf Einnahmen von 5,1 Millionen Euro
Etwa 1,8 Millionen Euro könnten damit in die Gemeindekasse fließen, die daraus die Erschließung finanziert. Fast 5,1 Millionen Euro sollen 2023 eingenommen werden, fast hälftig aus Grundstücksverkäufen und Erschließungsbeiträgen. Dazu gehört auch der Verkauf dreier größerer Areale mit insgesamt 10.000 Quadratmetern, auf denen verdichtetes Bauen, Mehrfamilien- und Reihenhäuser sowie Eigentumswohnungen vorgesehen sind.
Die Gemeinde will damit auch Handwerkern die Gelegenheit geben, Immobilienprojekte zu realisieren. „Bis in drei Monaten wollen wir damit an den Markt“, sagt Erb, der dafür genug Interesse registriert und Bebauungsvorschläge dazu auf den Tisch des Gemeinderats bringen möchte.
Altheim will langsam wachsen und sich finanziell nicht verheben, darum wurden für 2021 und 2022 Konsolidierungshaushalte beschlossen, Gebühren- und Steuern erhöht und Sparmaßnahmen vorgenommen. Dennoch lag Ende 2022 die Pro-Kopf-Verschuldung bei etwa 1357 Euro und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von Gemeinden mit vergleichbarer Größe (842 Euro).
Karl-Heinz Erb ist da nicht bange: „Wir können der Verschuldung die großen Baulandareale entgegenstellen.“ Er sieht die Chance auf deutlich höhere Schlüsselzuweisungen, wenn das Dorf wächst.
Schöne, aber steinige Südlage
Wann es dann mit den nächsten Bauabschnitten weitergeht, ist offen, im Investitionsplan sind 500.000 Euro für 2026 vorgesehen, Erb kann sich vier von ihnen im Laufe der nächsten Jahre vorstellen. Er ist froh, dass nach langer Zeit des Wartens dieses Baugebiet in schöner, aber steiniger Südlage entsteht und lobt die gute Infrastruktur des Dorfs. Diese soll sich 2023 nochmals mit dem Bau einer Tagespflege-Einrichtung beim Pflegeheim verbessern. Erb hofft auf einen Spatenstich im Herbst.