Verkehr in Nattheim

Wird in der Fleinheimer Straße zu schnell gefahren?

In der Fleinheimer Straße wird gerast, finden manche Bürgerinnen und Bürger Nattheims. Eine Auswertung der Verkehrsdaten zeigt: Pauschal lässt sich das nicht sagen.

Wird in der Fleinheimer Straße zu schnell gefahren?

Wahrnehmung ist oftmals subjektiv. In Nattheim, speziell in der Fleinheimer Straße, sind einige Anwohnerinnen und Anwohner folgender Meinung: Hier wird zu schnell gefahren. Immer wieder wenden sich Anwohner mit derartigen Bedenken an die Nattheimer Gemeindeverwaltung, so kürzlich auch ein Bewohner der Fleinheimer Straße. Um nachvollziehen zu können, ob insbesondere am Ortsausgang Richtung Fleinheim gerast wird oder nicht, hat die Gemeinde Verkehrsdaten ausgewertet.

Knapp 70.000 Fahrzeuge wurden in Nattheim gemessen

Fast 70.000 Fahrzeuge wurden von Anfang April bis Anfang Mai gemessen. Das Ergebnis zeigt: Knapp 70 Prozent der Fahrzeuge haben die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht überschritten. Rund 28 Prozent fuhren zwischen 50 und 59 km/h, etwas weniger als zwei Prozent fuhren 60 km/h und schneller. Was genau sagt dieses Ergebnis aus?

In Dischingen soll auf der Fleinheimer Straße kurz vor der Abzweigung zum Netto-Markt der neuer Blitzer aufgestellt werden.

Als Grundlage der Auswertung wird der sogenannte Wert V85 verwendet. Diese Kennzahl ergibt sich aus der Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der gemessenen Fahrzeuge eingehalten und von 15 Prozent überschritten wird. Soll heißen: Liegt der V85-Wert unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, ist alles gut. Liegt er arg darüber, besteht Handlungsbedarf. In der Fleinheimer Straße lag er während der Messung im April bei 52 km/h, also 2 km/h über dem Limit.

Fleinheimer Straße: Knapp ein Drittel fährt zu schnell

Grund zur Beunruhigung besteht deswegen laut Nattheims Hauptamtsleiter Matthias Hauf jedoch nicht. Der Wert liege noch im grünen Bereich. „Allerdings kann man die Ergebnisse natürlich so oder so auslegen“, erklärt Hauf. Fast ein Drittel der gemessenen Fahrzeuge fuhr demnach zu schnell, ob diese jedoch nur ganz knapp über dem Limit oder fast 10 km/h darüber waren, lässt sich laut Hauf nur bedingt aus den Ergebnissen ablesen. „Außerdem können wir mit unserem System nicht erfassen, ob beispielsweise der Notarzt oder die Feuerwehr im Einsatz war und deshalb so schnell gefahren ist.“

Primär gehe es bei derartigen Messungen darum, die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren und die subjektive Wahrnehmung zu überprüfen. Kosten entstehen bei der Verkehrsdatenauswertung keine – die benötigten Geräte sind im Besitz der Gemeinde.