Ein halbes Jahrhundert im Ehrenamt

Übungsleiterin Gerlinde Altmann vom FV Oberstotzingen für Lebensleistung geehrt

Gerlinde Altmann begeistert seit 50 Jahren als Übungsleiterin beim FV Oberstotzingen. Mit ihrer Fröhlichkeit motiviert sie Generationen seit einem halben Jahrhundert und wurde dafür nun geehrt.

Er fühle sich selbst geehrt, dass er eine solche Ehrung vornehmen dürfe, so Karl-Heinz Rößler, der Ehrenpräsident des Turngaus Ostwürttemberg, bei der Jahreshauptversammlung des FV Oberstotzingen. Oft dürfe er nicht solche Gelegenheiten haben, denn die Ehrung stand an für sage und schreibe 50 Jahre Übungsleitertätigkeit – und das immer beim gleichen Verein.

Vorweisen kann diese außergewöhnliche Leistung Gerlinde Altmann, die ihre Übungsleitung beim Kinderturnen begann und mit Step-Aerobic fortsetzte, das sie im Verein eingerichtet hatte und bis heute weiterführt. Ein bisschen in die Wiege gelegt war dieser Werdegang: Der Vater der gebürtigen Oberstotzingerin, Anton Gast, war Gründungsmitglied des FV Oberstotzingen, und so trainierte die gesamte Familie dort in unterschiedlichen Disziplinen.

Dass es aber bei Gerlinde Altmann eine so langfristige Beziehung werden würde, war vermutlich nicht mal ihr klar, als sie dort fröhlich ins Kinderturnen ging. Und als eine Hilfe in der Übungsleitung fehlte, wurde sie angesprochen, ob sie denn nicht einspringen wollte. Da war sie 14 Jahre alt und damit zwar zu jung für den Trainerschein, aber durchaus in der Lage, die Kinder beim Kinderturnen zu begeistern. Der Trainerschein wurde nachgeholt, und da war Gerlinde Altmann längst in den unterschiedlichen Gruppen beim Kinderturnen verschiedener Altersstufen tätig.

„Genau mein Ding“

Und immer wieder fand Gerlinde Altmann auch Zeit, Besonderes für besondere Gelegenheiten einzustudieren, etwa ein Männer-Ballett für die Weihnachtsfeier oder auch einen Cancan für den Fasching. „Tänze ziehen immer“, hat Gerlinde Altmann festgestellt, und das gilt sowohl für das Publikum als auch für die Sportler selbst. Da wurde sie nicht müde, sich immer Neues auszudenken, um die Motivation bei den Nachwuchsturnerinnen und -turnern nicht abreißen zu lassen. So nahm sie unter anderem auch den Trend Aerobic auf.

Wir haben angefangen, als die Biotonne eingeführt wurde.

Gerlinde Altmann, Übungsleiterin beim FV Oberstotzingen

Und daraus wurde dann eine ganz neue Gruppe. Als Gerlinde Altmann nämlich bei einer Fortbildung Step-Aerobic kennenlernte, wusste sie sofort: „Das ist genau mein Ding. Das will ich machen.“ Gesagt, getan: „Wir haben angefangen, als die Biotonne eingeführt wurde“, erzählt Gerlinde Altmann lachend. Denn dass die Step-Geräte angeschafft werden konnten, lag an der Biotonne. „Wir haben die Räder angeschraubt, die Griffe eingesetzt und die Biotonnen an die Haushalte verteilt“, erinnert sich Gerlinde Altmann. So wurden die Geräte finanziert und los ging’s. Und das ununterbrochen bis heute, in zwei unterschiedlichen Gruppen.

Das Zwerchfell wird mittrainiert

Unter den Teilnehmern sind auch einige, die Gerlinde Altmann schon im Kinderturnen angeleitet hatte. Und alle schätzen an ihrer Anleitung besonders, dass diese mit ihrer Fröhlichkeit auch immer das Zwerchfell mittrainiert: „Spaß muss es machen“, ist Altmanns Credo, „und jeder soll mit einem Lächeln aus dem Training gehen.“ Das führt häufig auch zu einem ausgewachsenen Lachen.

Kein Wunder also, dass die mittlerweile ganz auf die Kurse von Gerlinde Altmann eingeschworenen Teilnehmer sagen, „Du darfst nicht aufhören“. Solange es geht, wird Gerlinde Altmann diesen Wunsch gerne erfüllen, denn auch sie hat wie eh und je Freude daran und verlässt die Kurse auch nach fünfzig Jahren immer noch mit einem Lächeln.

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