Die Diskussionen rund um den Radweg nach Großkuchen gehen in die nächste Runde. Aufgrund zahlreicher Unklarheiten und mit Blick auf Einsparmöglichkeiten setzten sich die Fraktionen von CDU/FDP und Freien Wählern im Kreistag durch: Die für 2025 vorgesehenen 500.000 Euro für die weitere Planung des Radwegs wurden aus dem Haushalt gestrichen.
„Wir ziehen nicht endgültig den Stecker“, sagte Landrat Peter Polta während der Sitzung des zuständigen Ausschusses. Bevor weiter geplant werde, solle zunächst eine Potenzialanalyse erstellt werden. Auch das hatte die CDU gefordert. „Bringt das tatsächlich etwas?“, hinterfragte Rainer Gansloser (Grüne) den Aufwand. „Es schadet nicht, wenn man weiß, wie viele tatsächlich fahren“, entgegnete Polta und verwies auf Berechnungsmodelle, die Verkehrsbeziehungen wie Radwege simulieren können. Für diese Analyse sei ein Gutachter erforderlich, erklärte der Landrat auf Nachfrage von Werner Häcker (Freie Wähler). Die Kosten dafür würden jedoch unter 100.000 Euro liegen.
Nach Großkuchen nur mit Straßenquerung
Ein durchgehender Radweg von Aufhausen nach Großkuchen ist nach aktuellem Planungsstand nicht möglich. Ein angrenzendes Naturschutzgebiet macht eine Verbreiterung des bestehenden Gehwegs rechtlich unmöglich. Das bedeutet: Radfahrer müssten die Straße ins Waibertal zweimal queren, einmal an der Abzweigung der Kreisstraße von der Bundesstraße und ein weiteres Mal auf Höhe des Sportplatzes. Auf diesem Abschnitt würden sie einen ausgebauten landwirtschaftlichen Weg nutzen. Eine Alternative wäre, die Kreisstraße zu verschieben, um Platz für einen durchgehenden Radweg zu schaffen. Das würde jedoch zwei Millionen Euro zusätzlich kosten, sagte Polta.
Finanzierung und Fördermöglichkeiten
Die Gesamtkosten für den Geh- und Radweg wurden zuletzt auf 3,3 Millionen Euro geschätzt. Laut Polta wurde ein Förderantrag beim Land eingereicht. Sollte dieser bewilligt werden, könnte das Land bis zu 90 Prozent der Kosten übernehmen – so die Hoffnung.