Breitbandausbau

Schon wieder ein Spatenstich

Mit einem ersten Spatenstich startete am Donnerstagvormittag der Bau des Glasfasernetzes in Sontheim. Wie mit den dann noch verbliebenen letzten „Weißen Flecken“ umgegangen werden soll, berät der Gemeinderat demnächst.

Schon wieder ein Spatenstich

Nachdem Ende September der erste Spatenstich zum eigenwirtschaftlichen Bau des Breitbandnetzes durch die Netcom BW für die Sontheimer Ortsteile Bergenweiler und Brenz erfolgt war, zog der Investor und die Gemeindeverwaltung nun für das Kerngebiet von Sontheim nach. „Heute haben wir Glück“, sagte Claudia Heße, von der Netcom BW und meinte damit erst einmal nur den Umstand, dass – anders als vor drei Wochen beim Spatenstich in Bergenweiler, als es regnete und stürmte – diesmal der Wettergott mitspielte.

Durchaus nicht alltägliches Glück hatte der Investor allerdings auch bereits während der vor Vermarktungsphase in den letzten Monaten. Denn eine Anschlussquote von über 60 Prozent der verfügbaren Haushalte wie in Sontheim ist nicht alltäglich. Es gibt Gemeinden in Baden-Württemberg, in denen die benötigte Quote von 30 oder 35 Prozent der anschlussfähigen Haushalte nicht zusammenkam. Dort lohnt sich dann für ein Unternehmen wie die Netcom BW der Ausbau, der auf eigene Kosten geschieht, nicht.

„Schnelles Internet ist in Zeiten von Homeoffice und der Entwicklung der Digitalisierung unverzichtbar.“

Claudia Heße, Netcom BW

Dabei sei schnelles Internet „in Zeiten von Homeoffice und der Entwicklung der Digitalisierung unverzichtbar“, so Heße. Wer sich also für einen solchen Hausanschluss entscheide, mache seine Immobilie „fit für die Zukunft“. Den Bau des Glasfasernetzes lässt sich die Netcom BW 5,2 Millionen Euro kosten. Stand jetzt haben sich 875 Sontheimer Haushalte und Gewerbetreibende für einen Anschluss mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde Bandbreite entschieden.

Für Sontheimerinnen und Sontheimer, die „bislang nicht an den Bau geglaubt haben“, so Claudia Heße, besteht noch bis Ende November die Möglichkeit, auf den Breitband-Zug aufzuspringen. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten zur Errichtung des Netzes zum Jahresende 2026. Allerdings wird man dort, wo dies dann technisch möglich sei, bereits vorher seinen Breitbandanschluss nutzen können, sagte Ronny Eberhardt, der Projektleiter der Netcom BW für Sontheim.

Offizieller Baubeginn bereits nächste Woche

Der für das Sontheimer Glasfasernetz notwendige PoP (Point of Presence), quasi eine Art Hauptverteiler wird im nächsten Jahr neben dem Parkplatz vor der Gemeindehalle errichtet. Zusätzlich sollen noch zwei „passive Technikstandorte“ errichtet werden, ergänzte Eberhardt. Die Länge der notwendigen Tiefbauarbeiten bezifferte er mit 16 Kilometern, verlegt werden 65 Kilometer Leerrohre. Die Gesamtlänge des verlegten Glasfaserkabels wird in Sontheim 260 Kilometer betragen. Offiziell werden die Bauarbeiten in der nächsten Woche beginnen.

Der Weg hin zu einem Breitbandnetz sei zwar ein langer gewesen, sagte Sontheims Bürgermeister, Tobias Rief, „gefühlt ist es dann trotzdem sehr schnell gegangen“, ergänzte er. Für ihn sei ein solches Glasfasernetz eine „kritische Infrastruktur für die Zukunft, sowohl für Firmen als auch für Privatpersonen“. Das gelte auch im ländlichen Raum und nicht nur in den großen Städten. Die Zusammenarbeit mit der Netcom BW sei vom ersten Tag an sehr vertrauensvoll gewesen und im Grundsatz werde das Projekt nun „wie es skizziert wurde“, umgesetzt, so Rief.

Gemeinderat berät die letzten „Weißen Flecken“

Der Umgang mit den letzten sogenannten „Weißen Flecken“ Sontheims – Gebiete, in denen die Gemeinde selbst für den Bau eines Breitbandnetzes verantwortlich ist – soll in der nächsten Sitzung des Gemeinderates beraten werden. Das größte Areal ist dabei die Brenzer Siedlung, „und dann gibt es noch den Ochsenkeller und die Aussiedlerhöfe“, so der Bürgermeister. Auch der Schwarzenwanger Hof ist ein „weißer Fleck“ auf der Breitband-Landkarte.