Beim 2:2 zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Heidenheim gab Schiedsrichter Martin Petersen für jedes der Teams einen Elfmeter. Beim Stand von 2:1 aus FCH-Sicht ertönte in der 60. Minute der Pfiff des Unparteiischen nach einem Zweikampf zwischen Tim Siersleben und Loïs Openda. Der Leipziger Stürmer fiel im Heidenheimer Strafraum zu Boden.
Ich habe zum Schiri gesagt: Was soll ich machen?
Tim Siersleben über den Elfmeter gegen Heidenheim
„Es ist schon echt eine Aufgabe gegen Openda. Das ist schon Abnutzungskampf auf höchstem Niveau“, sagt Siersleben über den Belgier. „Er ist ein kleiner Spieler, aber extrem kompakt und schnell. Einfach eklig zu greifen. Ihn komplett kaltzustellen haben wir im vierten Anlauf versucht und haben es wieder nicht geschafft.“ Den strittigen Elfmeter, der erst vier Minuten später nach einer VAR-Prüfung ausgeführt werden konnte, beschrieb Siersleben so: „Ich versuche meinen Körper reinzustellen. Er rennt so ein bisschen in mich rein, wir fallen beide um. Ich habe zum Schiri gesagt: Was soll ich machen?“ Es sei nicht das einzige Mal gewesen, dass Openda gefallen sei. Der Heidenheimer Abwehrspieler sagt aber auch: „Wenn der Schiedsrichter den Elfmeter im Feld gibt, dann ist es schwierig, auch wenn er sich die Szene lange noch einmal angeschaut hat, dass er ihn noch zurücknimmt.“
Frank Schmidt hatte sich die beiden betreffenden Elfmeterszenen bis zur Pressekonferenz nicht noch einmal angeschaut, sondern nur am Spielfeldrand aus 60 Metern Entfernung. „Da eine Entscheidung zu treffen, ist schwierig“, so der FCH-Trainer. „Es gab Diskussionen. Aber ein Urteil abzugeben, ohne die Bilder zu sehen, macht keinen Sinn.“
Marco Rose war da schon einen Schritt weiter: „Den Elfmeter für Heidenheim (13. Minute) kann man geben. Ich glaube aber auch, dass ursächlich fürs Fallen (von Marvin Pieringer) ein Wegrutschen ist. Und dann kommt der Fuß von Willi (Orban) dazu“, so der RB-Coach. „Bei unserem Elfmeter wird Lolo (Loïs Openda) mit Arm und Ellenbogen getroffen.

Das Einzige, was mich ein Stück weit wundert: Beim ersten Elfmeter kommt keine Meldung. Das passt, weil es keine klare Fehlentscheidung ist. Beim zweiten wird erst vier Minuten geguckt, ob es vielleicht eine Fehlentscheidung gewesen ist. Dann kann es ja schon keine Fehlentscheidung gewesen sein.“ Rose kritisierte somit, dass so viel Zeit verging, bis der Elfmeter tatsächlich gegeben wurde.
Für mich war es ein Elfmeter, weil er mich getroffen hat.
Marvin Pieringer über den Strafstoß für Heidenheim
Marvin Pieringer bewertet die Situation vor dem Elfmeter für Heidenheim so: „Ich gehe ins Eins-eins-gegen-eins im Sechzehner, dann lege ich den Ball vorbei und spüre unten, dass er mich trifft. Ich habe ein-, zweimal gehört, dass es nicht so klar gewesen sein soll. Ich habe es selbst noch nicht gesehen. Für mich war es ein Elfmeter, weil er mich getroffen hat.“
Pieringer verwandelte den zweiten Elfmeter in dieser Saison für den FCH und bleibt mit fünf Treffern weiterhin der Toptorschütze der Heidenheimer.