Es gibt normale Spiele. Und es gibt ganz besondere Spiele. Es gibt normale Niederlagen und Niederlagen, über deren Umstände noch lange gesprochen werden wird. In diese Kategorie fallen die beiden Spiele der Heidenheim Heideköpfe bei den Guggenberger Legionäre Regensburg.
Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls der beiden niederländischen Werfer Mike Bolsenbroek und John Acosta musste im ersten Spiel der Heidenheimer Bundesliga-Baseballer bei den Legionären Regensburg der eigentlich als Reliefer (übernimmt für einen Starting-Pitcher) vorgesehene Sven Schüller mit kurzem Vorlauf als Starter für die Heideköpfe in die Bresche springen.
Offensiv legten die Heidenheimer gegen Legionäre-Starter Christian Pedrol aber furios los: Nach einem Basehit von Philip Schulz (mit anschließendem gestohlenem Base) und einem Basehit von Gary Owens gingen die Gäste mit 1:0 in Führung. Danach brachte Simon Gühring mit einem „Opfer-Flugball“ Owens zum 2:0 „nach Hause“. Regensburg antwortete im zweiten Durchgang mit zwei Punkten zum 2:2-Ausgleich.
Sven Schüller wird vom Schiedsrichter disqualifiziert
Im dritten Abschnitt überschlugen sich die Ereignisse in einer hitzigen Partie: Schüller traf den Regensburger Devon Ramirez-Beaver bei einem Pitch, dieser warf den Ball in Richtung Schüller, worauf der Heidenheimer Pitcher den Ball ins Außenfeld warf. Für den ansonsten sehr gut leitenden Homeplate-Schiedsrichter Jens Waider waren die Emotionen zu viel: Platzverweis für Schüller, der somit auch automatisch fürs zweite Spiel gesperrt war.
Timo Plitz musste sich im Schnelldurchgang warm machen und kassierte einen Homerun von Neu-Legionär Simon Bäumer (ehemals Hamburg) zum zwischenzeitlichen 2:4. Durch Solo-Homeruns von Kilian Redle und Maurice Montgomery konnten die Gäste zwar zum 4:4 ausgleichen. Bedingt durch zwei Heidenheimer Fehler konterten die Legionäre jedoch direkt im Rückschlag wieder: Morgan McCullough (der derzeit wohl beste Feldspieler der Liga) schlug einen Grand-Slam-Homerun zum 8:4 für die Hausherren. Die Heideköpfe kamen durch Schulz zum 5:8, ließen in der Folge aber einige gute Möglichkeiten aus, um das Spiel zu drehen.
Mehrere Werfer bei den Heideköpfen im zweiten Spiel
Im zweiten Spiel versuchten es die Heideköpfe in Ermangelung sämtlicher etatmäßigen Starting-Pitcher mit einem „Bullpen-Game“, in dem verschiedene Werfer jeweils nur zu einem Kurzeinsatz kommen. Gegen eine stark schlagende Regensburger Offensiv-Reihe ging dieser Plan allerdings nicht auf. Heideköpfe-Starter Maurice Montgomery musste im zweiten Durchgang sieben Punkte zulassen, der als Ablösung für ihn werfende Gary Owens im vierten Spielabschnitt deren drei. Heidenheim markierte zwischenzeitlich zwar zwei Punkte gegen Regensburgs japanischen Starter Chikara Igami. Die Gastgeber punkteten aber gegen die nachfolgenden Heidenheimer Werfer Simon Liedtke und Elias Redle weiter.
Am Ende stand eine etwas zu hoch ausgefallene 3:13-Niederlage. Positive Randnotiz für Heidenheim: Mit Samuel Redle und Noel Kavak sammelten wieder zwei junge Nachwuchsakteure wertvolle Erstligaminuten.
Am Samstag, 19. April (18.30 Uhr), und Sonntag, 20. April (13 Uhr), empfangen die Heideköpfe Aufsteiger Gauting Indians.