Legende starb überraschend

Der Amateurfußball trauert um Kultfan Claus „Bredi“ Breitenberger

Es war immer eine Ehre, wenn er zuschaute! Claus Breitenberger lebte den Amateurfußball. Mit „Bredi“ verlässt eine Ikone das Spielfeld. Die Welt des Fußballs gedenkt dem verstorbenen 59-Jährigen:

Ein guter Fußballer war Claus Breitenberger nicht. Was er aber meisterlich beherrschte, war es, über sich selbst lachen zu können. Der Spruch „Ich war als Spieler zwar ehrgeizig, aber erfolglos“ gehört genauso zu ihm wie die Tatsache, dass er sich alle möglichen Fußballspiele querbeet anschaute, von der Ober- bis zur Kreisliga – und das auch nicht räumlich begrenzt. Seine Heimatvereine waren der TSV Großdeinbach und der TSB Schwäbisch Gmünd, doch generell war Claus Breitenberger, von allen nur „Bredi“ genannt, im Bereich Ostwürttemberg, Neckar/Fils oder dem Stuttgarter Raum auf „fußballerischer Mission“, wie er es ausdrückte.

Anfang der Woche ist der 59-Jährige überraschend gestorben, am Wochenende davor war er noch auf Fußballplätzen zu Gast. Sein Markenzeichen waren Fotos mit Spielern, Funktionären, Fans und Ehrenamtlichen, die er auf seiner Facebookseite gepostet hatte. Seit knapp einem Jahr gab es zwischen „Bredi“ und dem Amateurfußballportal „Fupa“ eine Zusammenarbeit und die Serie: „Claus Breitenberger on tour“.

In den vergangenen Tagen posteten Fußballfans Bilder von sich und Claus Breitenberger, um ihn zu ehren. Der Württembergische Fußballverband gedachte ebenfalls mit einer Nachricht auf seiner Homepage: „Bredi, wir werden Dich vermissen!“ Dieser sei der erste Influencer des Amateurfußballs gewesen – ohne dass es damals diesen „Beruf“ schon gab und ohne es sein zu wollen.

Claus Breitenberger: ein Fußballtourist ohne Auto

Claus Breitenberger sah sich als Fußballtourist, der Beziehungen pflegt und alte Freunde und Bekannte wiedersehen möchte. Und sich dafür entsprechend die Zeit nimmt. Und das ohne Auto. Im Zug nahm er gerne sein Fahrrad mit oder wurde am jeweiligen Bahnhof von Bekannten abgeholt. Zu Spielen sei er aber auch schon bei Schiedsrichtern und manchmal auch in Mannschaftsbussen mitgefahren. „Es gibt auch Vereine, die mich anschreiben, ob ich mir ein Spiel von ihnen anschaue. Und manche machen sich auch Gedanken, wie ich dann wieder zurückkomme“, erzählte Claus Breitenberger einst. „Ein Fußballtourist ohne Auto“ also? Bei dieser Frage musste „Bredi“ lachen – und antwortete: „Ja, das ist doch eine schöne Schlagzeile.“

Claus Breitenberger war also auch Eisenbahnfan. Daher heißt es auf der Homepage des WFV über ihn treffend: „Sicher wird er im Regionalexpress nach oben sitzen, eine „Halbe“ in der Hand halten und sich auf die himmlische Kreisliga freuen. Bredi, wir werden Dich vermissen!“