Fußball-Bezirksliga

Welche neue Rolle der formstarke Kapitän Jorgo Kentiridis bei Tabellenführer FV Sontheim spielt

Man, ist der gut drauf! Auch dank Jorgo Kentiridis steht der FV Sontheim auf Platz eins der Bezirksliga. Was der 29-Jährige und Trainer Sebastian Knäulein dazu sagen und wieso der Kapitän beim Spiel bei den SF Dorfmerkingen II am Mittwoch nur zuschauen wird:

Auf den Spitzenreiter-Spitzenreiter-Gesang wurde beim FV Sontheim am Sonntag bewusst verzichtet. Dabei hätten ihn die Sontheimer Fußballer erstmals in dieser Saison anstimmen können. „Noch ist es viel zu früh in der Saison“, sagt Sebastian Knäulein. Wobei sich auch der Trainer dessen bewusst ist, dass die Spielzeit in die entscheidende Phase geht. Acht Spieltage stehen noch aus, bereits am Mittwoch tritt der FV Sontheim zum vorgezogenen Spiel bei den Sportfreunden Dorfmerkingen II an (18 Uhr).

Der Sprung auf Platz eins gelang dank eines 1:0-Heimsiegs gegen die TSG Nattheim – und eines Unentschiedens des bis dahin Führenden, SV Neresheim. Dem entscheidenden Strafstoßtor durch Michael Kastler ging eine starke Aktion von Jorgo Kentiridis voraus. Der Kapitän konnte im gegnerischen Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden. Da der Strafstoß verwandelt wurde, wird im Fußball Kentiridis ein Assist zugesprochen, also eine direkte Torvorbereitung.

Sontheims Trainer Sebastian Knäulein. Foto: Fupa/Alexander Eberhardt

Davon hat der 29-Jährige bereits 15 in dieser Saison gesammelt, dazu kommen neun selbst erzielte Treffer. „Jorgo ist brutal gut drauf“, sagt dessen Coach. „Er ist einer, der immer vorangeht“, so Knäulein, der die Position von Kentiridis zuletzt aber angepasst hat. Dieser spielt inzwischen etwas defensiver im Mittelfeld vor der Abwehr, mehr auf der Sechs, heißt es in der Fußballwelt. „So hat Jorgo mehr Einfluss aufs Spiel, mehr den Ball und den Raum nach vorne“, erklärt FV-Trainer Knäulein. Vorher spielte Kentiridis weiter vorne („auf der Zehn“) oder kam, wie in der Hinrunde, über die Flügel. Auf seiner neuen Position neben Daniel Gentner sei Kentiridis „deutlich wertvoller“, so Knäulein.

Knapp zwei Jahre war Jorgo Kentiridis aufgrund einer hartnäckigen Schambeinentzündung ausgefallen, erlitt zu allem Überfluss bei seinem Comeback im März 2024 eine Radiusköpfchenfraktur, den häufigsten Bruch im Bereich des Ellenbogens. Gefühlt ist das eine Ewigkeit her, denn in dieser Saison hat der Herbrechtinger bislang alle Spiele über die gesamten 90 Minuten absolviert (einmal hat er urlaubsbedingt gefehlt/beim 3:1 gegen den SV Neresheim).

Ich bin keine 20 mehr. Aber ja, ich bin in der besten Form seit Jahren.

Jorgo Kentiridis

Die Frage, ob er sich fitter denn je fühle, blockt er erwachsen ab: „Ich bin keine 20 mehr. Aber ja, ich bin in der besten Form seit Jahren.“ Die Wintervorbereitung habe ihm gutgetan, durch sie habe er „einen Riesensprung“ gemacht. In der Sommervorbereitung konnte Kentiridis nicht alle Trainingseinheiten mitmachen, im Winter hat er alle durchgezogen. „Jetzt läuft’s gut. Da redet sich’s leichter“, scherzt er.

Mit seiner neuen Position habe er sich angefreundet („momentan gefällt es mir gut“). Hier gilt es ganz besonders, einen Schritt mehr zu machen als der Gegner. Dies zeichne ihn aus, sagt Jorgo Kentiridis. „Der absolute Siegeswille. Auch im Training werde ich sauer, wenn man nicht 100 Prozent gibt.“ Und im Hinblick auf seine Werte (neun Tore, 15 Vorlagen) bemerkt der 29-Jährige: „Eigentlich ist das komisch, wo ich jetzt einen Tick defensiver spiele.“ Die Statistik sei ihm aber egal („wenn wir am Ende auf Platz eins stehen“).

Jorgo Kentiridis, Kapitän des FV Sontheim. Foto: Fupa/Alexander Eberhardt

Das Spiel in Dorfmerkingen wurde übrigens unter anderem seinetwegen vorverlegt. Kentiridis ist zugleich B-Jugendtrainer, sein Mitspieler Ruben Ertle betreut die A-Jugend. Dazu kommen zwei, drei jüngere Spieler aus der A-Jugend, die in der Bezirksliga-Mannschaft aushelfen. Da es für die Jugend Richtung Kroatien zu einem Osterturnier geht – und Kentiridis und Ertle mitfahren – wird die Partie gegen Dorfmerkingen II bereits am Mittwochabend ausgetragen.

Jorgo wird uns aber brutal fehlen. Er ist in einer bestechenden Form.

Sontheims Trainer Sebastian Knäulein über den gesperrten Kapitän Jorgo Kentiridis

Allerdings wird’s jetzt kurios: Ruben Ertle hat vor einiger Zeit einen Kreuzbandriss erlitten und fällt dementsprechend länger aus. Jorgo Kentiridis sah gegen Nattheim die gelb-rote Karte – und ist für das Spiel gegen Dorfmerkingen gesperrt. „Besser als eine Verletzung“, sagt der Sontheimer Kapitän, der nun ersetzt werden muss. „Jorgo wird uns brutal fehlen. Er ist in einer bestechenden Form“, so Sontheims Trainer Sebastian Knäulein, der aber anmerkt: „Wir haben zwei, drei Optionen.“

Die drei anderen Kreisvertreter spielen am Samstag

Am Samstag, 19. April, empfängt die TSG Nattheim den TV Neuler. Die Sportfreunde Fleinheim sind beim TSV Hüttlingen gefordert. Die SG Heldenfingen/Heuchlingen tritt beim FC Durlangen an. Alle Spiele beginnen um 15.30 Uhr.

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