13-Jährige stirbt nach mutmaßlichem Drogenmissbrauch
Das 13-jährige Mädchen aus Altentreptow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), das nach der mutmaßlichen Einnahme von Drogen in Lebensgefahr schwebte, ist mittlerweile gestorben. Das teilte die Polizei am Montagabend per Twitter mit. Die Polizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein.
Eine weitere Jugendliche befindet sich in sehr kritischem Zustand in der Klinik. Nach ersten Ermittlungen habe die 14-Jährige ebenfalls die Drogen konsumiert, teilt die Polizei mit.
Ein 15-jähriges Mädchen, das mutmaßlich ebenfalls die Drogen eingenommen haben soll, liege weiter in einer Klinik. Es sei auf dem Weg der Besserung, hieß es weiter.
Die Jugendlichen haben demnach vergangene Woche mutmaßlich Drogen konsumiert. Es habe sich wahrscheinlich um eine Ecstasy-Tablette mit extrem hohem Wirkstoffgehalt gehandelt, möglicherweise die gefährliche Droge «Blue Punisher». Ob dem so ist, müssten weitere Untersuchungen zeigen.
«Ob die Schülerinnen eine Überdosis genommen haben, muss ebenfalls noch ermittelt werden.» Je nach Körperzustand und Droge könne auch schon die Einnahme einer Pille lebensbedrohlich sein. Zu klären sei auch, von wem die beiden Mädchen die mutmaßlich eingenommenen Drogen bekommen hätten.
Nach Aussage von Birgit Grämke von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV spielt der Name «Blue Punisher» (deutsch: blauer Bestrafer) auf die blaue Farbe der Ecstasy-Tabletten an. «Punisher» könne zudem mit dem gleichnamigen amerikanischen Comic-Helden und mit entsprechenden Bildern auf den Pillen in Zusammenhang gebracht werden. «Das denken sich die aus, die das machen. Das soll halt cool klingen.» In Laboren würden immer wieder Ecstasy-Pillen mit neuem Aussehen und Namen geschaffen.
Die «Blue Punisher»-Pillen enthielten besonders viel vom dem Wirkstoff Methylenedioxymethamphetamine (MDMA). Eine Pille könne zur Überdosierung führen. Die hohe MDMA-Konzentration sei belastend für das Herz-Kreislauf-System. So könne etwa die Körpertemperatur drastisch ansteigen - bis hin zu einer Überhitzung.
Ecstasy sei eigentlich eine Party-Droge, Konsumenten nehmen es etwa, um wach zu bleiben. Außerdem würden Schmerz-, Hunger- und Durstgefühle reduziert. Bei solchen synthetischen Drogen wisse man nie genau, welche Stoffe enthalten seien. «Blue Punisher» sei auch in der Vergangenheit wiederholt aufgetaucht, sagte Grämke. Sie gehe davon aus, dass die Droge etwa in deutschen Großstädten noch verbreiteter sei als in Mecklenburg-Vorpommern.