Krieg und Atombombe

Anti-Atom-Mahnmal: Skulptur von Dreirad in Genf

Ein Dreijähriger fährt in Hiroshima im Garten Dreirad, am 6. August 1945, als dort die erste Atombombe explodiert. Der Junge stirbt, sein Dreirad bleibt als Mahnmal erhalten. Jetzt auch in Europa.

Als Mahnmal gegen den Einsatz von Atomwaffen ist in Genf seit heute die Skulptur eines Dreirads zu sehen. Es ist ein originalgetreues Abbild eines Dreirads, das ein Dreijähriger am 6. August 1945 in Hiroshima fuhr, als die Amerikaner die erste Atombombe über der japanischen Stadt abwarfen. 

Der Junge, Shinichi Tetsutani, starb wenige Stunden später an den Folgen seiner schweren Verbrennungen. Die Eltern begruben das Kind zusammen mit seinem geliebten Fahrrad im Garten. Erst 40 Jahre später setzte die Familie die sterblichen Überreste des Jungen in einem Familiengrab bei und gab das Dreirad dem Hiroshima Friedensmuseum.

US-japanische künstlerische Zusammenarbeit

Das Bronzekunstwerk stammt von dem japanischen Künstler Akira Fujimoto und von Cannon Hersey. Der Amerikaner ist der Enkel von John Hersey, der 1946 Überlebende des Bombenangriffs in Hiroshima besuchte und einen damals aufsehenerregenden Artikel darüber in der Zeitschrift «New Yorker» veröffentlichte. 

Mahnmal gegen Atomwaffen

Die Skulptur wurde von der Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) in Auftrag gegeben, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Sie schenkte sie dem Museum des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf, wo es ab sofort im Foyer ausgestellt wird. «Wir hoffen, dass die Kinder auf aller Welt friedlich mit ihren Dreirädern spielen können», sagte Hitomi Hasebe, eine entfernte Verwandte des Jungen, in Genf.