Jubiläum

«Bambi...or not to be» - Medienpreis wird 75

Der Bambi gilt als einer der wichtigsten Medienpreise in Deutschland. Nun kommt er aus der Corona-Pause zurück und blickt im Jubiläumsjahr auf 75 Jahre Glanz und Glamour.

«Bambi...or not to be» - Medienpreis wird 75

Paul McCartney hat einen, Tom Hanks, Kate Winslet und der Papst auch. Alain Delon widmete seinen Romy Schneider und Liz Taylor kam für ihren beinahe zu spät. Seit 75 Jahren wird der «Bambi» verliehen. Jetzt feiert er Geburtstag in den Bavaria Filmstudios bei München. Am Donnerstag (16. November) soll es dort eine große Gala geben - die erste seit der dreijährigen Corona-Pause. Sat.1 überträgt die Veranstaltung ab 20.15 Uhr live.

«Hubert Burda Media hat sich entschlossen, das 75-jährige Jubiläum von Bambi zum Anlass zu nehmen, nach vier Jahren corona- und krisenbedingter Unterbrechung den wichtigsten Medienpreis Deutschlands wieder zu verleihen», hatte der Medienkonzern als Ausrichter mitgeteilt - und er nimmt das Jubiläum nicht nur zum Anlass für einen Neuanfang, sondern auch für einen Rückblick auf mehr als sieben Jahrzehnte Glanz und Glamour.

Seit 1948 wird der Bambi verliehen, seit 1953 mit einer großen Gala, zu der immer wieder auch die ganz Großen geladen waren: 1968 wurde Schauspiel-Legende Elizabeth Taylor mit einem Bambi ausgezeichnet - und kam mit einem angeblich nicht mehr ganz nüchternen Richard Burton 37 Minuten zu spät zur Verleihung ins Fernsehstudio in München. Ein Jahr danach bekam Omar Sharif den Bambi für «Doktor Schiwago».

1971 wurde der Bambi in Monte Carlo verliehen - mit Gräfin Gracia Patrizia als Ehrengast. Sie wünschte sich damals ein Autogramm von Uwe Seeler, der ebenfalls in Monaco anwesend war, wie es in einem «Bunte»-Sonderheft zu 50 Jahren Bambi aus dem Jahr 1998 heißt.

Im Jahr danach musste die Feuerwehr Peter Alexander am Rosenheimer Bahnhof aus einer Fan-Belagerung befreien. Mit einem Sprung in den Bambi-Sonderzug nach Salzburg, wo die Verleihung 1972 stattfand, konnte er sich retten. 1987 widmete Alain Delon seinen Bambi mit den Worten «Für dich, mein Puppele», der 1982 gestorbenen Romy Schneider.

In all den Jahren haben Bud Spencer und Terence Hill einen Bambi bekommen, Larry Hagman, Sean Connery, Boris Becker und Hannelore Kohl, Steffi Graf, Paul McCartney, Gina Lollobrigida, Audrey Hepburn, Boris Jelzin, Whitney Houston, Jennifer Lopez, Michael Jackson und Muhammad Ali, Bill Gates, Lady Gaga, Tom Hanks, Kate Winslet und sogar der Papst. Franziskus bekam die Trophäe 2016 im Apostolischen Palast überreicht.

In zwölf Kategorien soll der Bambi nun in diesem Jubiläumsjahr vergeben werden. Einige Preisträger stehen schon fest: Der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen («Der Rausch») bekommt den Bambi in der Kategorie «Schauspiel International», die schwedische Popsängerin Zara Larsson den in der Kategorie «Musik international». Peter Maffay, der schon vor 43 Jahren einen Bambi bekommen hat, wird zur «Legende» erklärt und Schauspielerin Senta Berger erhält einen für ihr Lebenswerk.

In der Kategorie «Film National» sind die Kinofilme «Einfach mal was Schönes», «Oskars Kleid» und «Tausend Zeilen» nominiert, in der Kategorie «Schauspielerin National» die Darstellerinnen Jeanette Hain, Karoline Herfurth und Jördis Triebel und als «Schauspieler National» Florian David Fitz, Felix Kammerer und Elyas M'Barek.

Für sie gilt dann möglicherweise - zumindest an dem einen Abend - das, was Rock Hudson nach Burda-Angaben 1960 bei der damaligen Gala in Karlsruhe gesagt haben soll: «Bambi...or not to be».