Bislang keine Einigung zu neuen Schutzgebiete in Antarktis
Die Antarktis-Kommission CCAMLR hat sich bei ihrer Sondersitzung in Santiago de Chile nicht auf die Ausweisung neuer Meeresschutzgebiete einigen können. Vor allem China und Russland hätten bei der Konferenz der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) in der chilenischen Hauptstadt verhindert, dass ein Konsens über drei neue Schutzgebiete im Südpolarmeer erzielt wurde, teilten Umweltschutzorganisationen nach Ende der Sitzung am Freitag (Ortszeit) mit.
«Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Schutz des Südpolarmeeres immer dringlicher wird. Leider endete diese Sondersitzung so, wie die vorangegangenen sechs Jahrestagungen endeten: Mit zwei Ländern, die den Prozess der anderen 25 CCAMLR-Mitglieder blockierten, Fortschritte auf dem Weg zu einem Netzwerk von Meeresschutzgebieten im Südpolarmeer zu machen», sagte die Direktorin für den Schutz der Antarktis und des Südpolarmeeres beim Pew Bertarelli Ocean Legacy Project, Andrea Kavanagh.
Die USA, die EU, Großbritannien, Australien, Norwegen, Uruguay, Neuseeland, Indien, Südkorea, die Ukraine, Argentinien und Chile hatten die Ausweisung von drei Schutzgebieten in der Ostantarktis, im Weddellmeer und auf der Antarktischen Halbinsel mit einer Gesamtfläche von rund vier Millionen Quadratkilometern vorgeschlagen. Das entspricht in etwa einem Prozent der Weltmeere.
«Die CCAMLR spielt die wichtigste Rolle beim Schutz des südlichen Ozeans. Seit über elf Jahren hat sie ihr Ziel, ein repräsentatives Netzwerk von Meeresschutzgebieten zu etablieren, nicht erreicht», sagte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner. «Wir brauchen dringend den Einsatz auf der höchsten politischen Ebene in den kommenden CCAMLR-Treffen, um bei Ausweisung der bestehenden Vorschläge von drei Meeresschutzgebieten voranzukommen.»