Verkehr

Bundesrat stimmt Einführung von Biodiesel zu

Wohin mit dem verbrauchten Fett aus der Fritteuse? Die Frage lässt sich künftig einfach beantworten: Ab in den Tank! Der Bundesrat hat dafür den Weg frei gemacht. Dem Klima soll das auch nützen.

Autofahrer werden künftig auch Diesel tanken können, der zu 100 Prozent aus Abfallstoffen wie Frittenfett hergestellt wurde. Der Bundesrat stimmte einer Verordnung der Bundesregierung zu, die den Weg für die Einführung von Biodiesel frei macht.

Sogenannte paraffinische Dieselkraftstoffe, die aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt werden, werden damit auch als Reinkraftstoff zugelassen. Bislang konnten sie dem herkömmlichen Diesel nur beigemischt werden. Nach der neuen Verordnung dürfen sie künftig auch in 100-prozentiger Konzentration angeboten werden.

Da Biodiesel weniger CO2 verursacht als herkömmlicher Diesel, soll auf diese Weise auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang der neue Treibstoff künftig verfügbar sein wird. Laut Bundesumweltministerium werden Altspeiseöle - beispielsweise aus der Gastronomie - bereits heute vollständig als Beimischung im Verkehr eingesetzt.

Verbände befürworten Beschluss

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sprach gleichwohl von einem «guten Tag für die Umwelt und das Klima». Erneuerbare Kraftstoffe könnten einen maßgeblichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor leisten, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. «Auf dem Weg zu klimaneutralem Verkehr sind erneuerbare Kraftstoffe die passende und dringend notwendige Ergänzung zur tragenden Säule Elektromobilität.»

Auch der Automobilclub ADAC sprach von einem «weiteren Schritt auf dem Weg zu weniger CO2-Emissionen für Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren». Jetzt brauche es zwingend und schnell umfassende Freigaben der Autohersteller, damit die neuen Kraftstoffe von den Verbrauchern auch angenommen würden.