Attacke vor drei Jahren

Bundesregierung: China hinter Cyberangriff auf Bundesamt

Dass China einen Hackerangriff auf das Bundesamt für Kartographie orchestriert hat, war lange vermutet worden. Jetzt zeigt das Auswärtige Amt offiziell mit dem Finger in Richtung Peking.

Drei Jahre nach einem schweren Cyberangriff auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hat die Bundesregierung chinesische Hacker dafür verantwortlich gemacht. «Heute wissen wir, dass staatlich gesteuerte chinesische Cyberakteure zu Spionagezwecken das Netzwerk des BKG infiltriert haben», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Der chinesische Botschafter sei aufgrund dieser Erkenntnisse einbestellt worden.

Die Zuordnung des Angriffs sei «auf Grundlage einer gründlichen technischen Analyse» erfolgt, fügte der Sprecher hinzu. Das Bundesamt, das Geodaten zur Verfügung stellt, nehme eine wichtige Funktion ein, auch für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur - dazu zählen beispielsweise Energieversorger, Wasserwerke und Verkehrsunternehmen.

Innenministerium: Hacker nutzten Verschleierungsnetzwerke

Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, erklärte, die Angreifer hätten sogenannte Verschleierungsnetzwerke genutzt. Davon spricht man, wenn Hacker für eine Attacke Geräte in Privathaushalten und Unternehmen nutzen, um ihre Spuren zu verschleiern.

«Die Bundesregierung verurteilt den Cyberangriff staatlich gesteuerter chinesischer Akteure gegen das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie auf das Schärfste», sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts.