Die Bundesregierung will Olympia wieder nach Deutschland holen. Nach längerem Zögern beschloss das Bundeskabinett, die gemeinsame Erklärung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den an einer Bewerbung interessierten Bundesländern und Städten zu unterzeichnen, wie aus Regierungskreisen bestätigt wurde. Damit unterstützt die Ampel-Koalition einen neuerlichen deutschen Olympia-Anlauf, dabei bevorzugt die Bundesregierung eine Bewerbung um die Sommerspiele 2040.
Der DOSB hatte sich schon länger um die Rückendeckung der Regierung bemüht. DOSB-Präsident Thomas Weikert hatte zum erwarteten Kabinettsbeschluss schon vorab gesagt, dies sei ein «wichtiger Schritt und ein starkes Zeichen, dass Deutschland diese Bewerbung wirklich will». Zugleich warnte der 62-Jährige aber auch, sich jetzt schon auf die Jahreszahl für eine Bewerbung festzulegen.
DOSB plant für 2025 außerordentliche Mitgliederversammlung
Über einen deutschen Anlauf schon für 2036, genau 100 Jahre nach den Nazi-Spielen von Berlin, war kontrovers diskutiert worden. Berlin, Hamburg, Leipzig, München und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse an einer Bewerbung mit Absichtserklärungen konkret bekundet. Die vergangenen Olympia-Kampagnen in Deutschland waren indes am Widerstand und dem Votum der Bevölkerung in München und Hamburg gescheitert.
Am 7. Dezember will der DOSB bei seiner Mitgliederversammlung in Saarbrücken weitere Schritte beschließen. Weikert stellte eine außerordentliche Mitgliederversammlung im ersten Halbjahr 2025 in Aussicht, die dann eine deutsche Olympia-Bewerbung endgültig auf den Weg bringen könnte.
Nach den Spielen in Paris, die am Freitag eröffnet werden, ist 2028 Los Angeles der nächste Sommer-Gastgeber. Für 2032 ist Olympia ins australische Brisbane vergeben. Schon jetzt gibt es nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees eine größere Zahl von Interessenten für 2036 und auch 2040.