Gesellschaft

Bundesregierung zeichnet neun deutsche Friedenssicherer aus

Knapp 2100 deutsche Frauen und Männer sind derzeit an internationalen Friedenseinsätzen beteiligt. Jetzt werden einige der «Peacekeeper» stellvertretend geehrt - erstmals in einer besonderen Umgebung.

Bundesregierung zeichnet neun deutsche Friedenssicherer aus

Die Bundesregierung ehrt am «Tag des Peacekeeping» stellvertretend für alle in internationalen Friedensmissionen eingesetzte Deutsche neun zivile Experten, Polizisten und Soldaten.

Zum zehnten Jubiläum des «Tages der Friedenssicherung» in Deutschland findet die Ehrung durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Innenministerin Nancy Faeser und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) heute erstmals im Bundestag statt. Im Parlament wird über das Krisenmanagement debattiert und über Auslandseinsätze entschieden.

Der «Tag des Peacekeeping» wurde 2013 in Anlehnung an den «Tag des Peacekeepers» der UN initiiert, um dem deutschen Personal in internationalen Friedenseinsätzen Wertschätzung und Dankbarkeit auszudrücken, wie das Außenministerium mitteilte. Mit dem thematischen Schwerpunkt «Frauen, Frieden, Sicherheit» solle die besondere Rolle von Frauen bei der Friedenssicherung gewürdigt werden.

Derzeit beteiligt sich Deutschland mit knapp 2100 Personen an internationalen Friedenseinsätzen, darunter gut 290 Frauen. Insgesamt sind knapp 190 zivile Expertinnen und Experten, rund 1850 Soldatinnen und Soldaten sowie knapp 60 Polizistinnen und Polizisten im Peacekeeping-Einsatz. Der deutsche Beitrag zum UN-Budget für friedenssichernde Maßnahmen beläuft sich aktuell nach Angaben der Bundesregierung auf knapp 356 Millionen Euro. Deutschland ist demnach damit viertgrößter Beitragszahler mit einem Anteil von gut 6 Prozent am gesamten UN-Budget für Friedenssicherung in Höhe von rund 5,9 Milliarden Euro.

Die geehrten Experten

Swen Dornig – Seit Oktober 2020 bei der für die Nato-Landstreitkräfte zuständigen Kommandobehörde Landcom in der Türkei im Einsatz. Arbeitet im Bereich Frauen, Frieden und Sicherheit.

Sahra El Fassi – Seit 2022 Beraterin für das Welternährungsprogramm in den palästinensischen Gebieten. War im Rahmen einer EU-Mission als Beraterin für Menschenrechte und Gender im Irak.

Sabrina Schirmer – Leitet seit Mai 2022 das OSZE-Feldbüro Brcko in Bosnien und Herzegowina. Setzt sich für Bildung, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit ein.

Die geehrten Polizisten

Claudia Bock – Die Polizeihauptkommissarin war bis Juli 2022 als beratende Expertin für Prävention und Ermittlung im Bereich sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt in einer UN-Mission im Sudan tätig.

Stephanie Königs – Die Polizeioberkommissarin war von November 2021 bis Februar 2023 als Beobachterin in Georgien. Mitglied eines Teams zur Beobachtung der Sicherheitsbehörden der Konfliktparteien.

Georg Fliege – Kriminaloberrat a.D., beriet von März 2020 bis Juni 2022 in einer EU-Mission das irakische Innenministerium. Es ging in Kooperation mit lokalen Polizeibeamten um strategische Planung.

Die geehrten Soldaten

Tanja Dernjac – Die Soldatin im Range eines Oberstabsfeldwebels war bis März 2023 UN-Militärbeobachterin im Südsudan. Kernauftrag: Schutz der Zivilbevölkerung, Einhaltung des humanitären Völkerrechts.

Markus Löfflad – Stabsfeldwebel, arbeitete von Oktober 2022 bis März 2023 als Berater der «Bagdad Computer School» und unterstützte wegen seiner Kenntnisse die ABC-Abwehr-Schule der irakischen Armee.

Antje Seemann – Die Soldatin im Range eines Oberleutnants zur See war bis März 2023 als Logistikerin im Rahmen der mittlerweile beendeten Ausbildungsmission «Gazelle» im westafrikanischen Niger tätig.