Freizeit

Columbiabad in Berlin weiter geschlossen

In Freibädern kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen und Randale. In Berlin-Neukölln eskalierte die Situation. Ein Grund für die Notlage ist der hohe Krankenstand beim Personal.

Columbiabad in Berlin weiter geschlossen

Keine Ruhe für das Columbiabad in Berlin-Neukölln: Während das Freibad nach einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen am Wochenende auch am Mittwoch weiterhin geschlossen ist, gelangte ein Brief der Belegschaft von Mitte Juni an die Öffentlichkeit.

Bei der Einrichtung hieß es am Mittwochmorgen, das Columbiabad bleibe vermutlich die gesamte Woche zu, es werde von Tag zu Tag neu entschieden. «Das Bad ist derzeit aus betrieblichen Gründen geschlossen», war auf der Internetseite zu lesen. Das Freibad war wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter geschlossen worden. Die Berliner Bäder-Betriebe bemühten sich, das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen, so die Bäder-Betriebe am Dienstag.

«Das untragbare Ausmaß der Umstände»

Derweil kam nach einem Bericht des «Tagesspiegel» heraus, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Mitte Juni in einem Brief an die Führung der Bäder-Betriebe gewandt hatten. Darin werde «auf das untragbare Ausmaß der Umstände» aufmerksam gemacht. Täglich werde die Hausordnung «vorsätzlich missachtet». Mitarbeitern, Frauen, Minderheiten, besonders trans und queeren Menschen, werde immer häufiger Gewalt angedroht. «Verbale Attacken, das Spucken oder Pöbeln» seien üblich. Personal werde «bewusst psychisch terrorisiert». Das Sicherheitspersonal sei überfordert und nicht in der Lage, Hausverbote durchzusetzen oder Straftaten anzuzeigen.

Die Bediensteten schreiben demnach von einer «eklatanten Unterbesetzung des Personals». Sie fordern unter anderem in der Hauptzeit Zugang und Tageskarten nur für Familien mit Kindern, ständig Polizei vor Ort, nur Online-Tickets und namentlichen Einlass.

Das Columbiabad in Berlin-Neukölln war am frühen Sonntagabend zum wiederholten Mal frühzeitig geschlossen und geräumt worden. Grund sei eine Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Beschäftigten des Bades und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gewesen, hieß es dazu vom Bäderbetreiber.

Der Chef der Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg, hatte sich bereits besorgt gezeigt: «Die Menge der Vorfälle und das Verhalten einiger Badegäste stellen für unsere sehr engagierten Mitarbeitenden in den Bädern in der Summe eine extreme Belastung dar. Das ist auf Dauer so nicht tragbar.» Nach solchen Vorfällen steige die Krankenquote stark an. Das Columbiabad war bereits am Montag aufgrund eines hohen Krankenstandes geschlossen geblieben.