Der 1. FC Heidenheim hat an seinem «historischen» Europapokal-Abend den optimalen Start in die Conference League gefeiert. Zum Auftakt der Ligaphase des reformierten internationalen Wettbewerbs gewann die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt mit 2:1 (1:0) gegen den slowenischen Vertreter NK Olimpija Ljubljana.
Paul Wanner wurde in der 83. Minute zum Matchwinner, als er mit seinem Strafstoß zwar zunächst scheiterte, im Nachsetzen aber traf. Vor 12.887 Zuschauern auf der Ostalb hatte zunächst Adrian Beck (6. Minute) für die frühe Führung gesorgt. Alejandro Blanco (77.) traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste. Doch am Ende durfte der Bundesliga-Aufsteiger von 2023, der sich bis Weihnachten für die K.o.-Runde qualifizieren kann, doch noch jubeln.
Heidenheims Kult-Coach Schmidt: «historisch»
«Das Wort historisch darf man durchaus benutzen», hatte Schmidt über das Duell mit dem Tabellenführer aus Slowenien zuvor gesagt. In den Playoffs zur Conference League hatten sich seine Heidenheimer gegen BK Häcken aus Schweden durchgesetzt und dabei erste internationale Erfahrungen gesammelt. Der Auftritt am Tag der Deutschen Einheit aber sei «das erste richtige Spiel in Europa», so der Coach.
Schmidt vertraute dabei auf eine massiv veränderte Startelf. Nur vier Spieler, die beim 2:0 in Mainz am vergangenen Wochenende von Beginn an spielten, durften auch gegen den slowenischen Hauptstadtclub starten: Torhüter Kevin Müller, Kapitän Patrick Mainka sowie Niklas Dorsch und Omar Traoré.
Angefeuert von seinen Fans bestimmte der Gastgeber von Beginn an das Spielgeschehen – und erwischte einen glänzenden Start in seine Hauptrunden-Premiere der Conference League. Keine sechs Minuten waren gespielt, als auch Schmidt an der Seitenlinie erstmals die Arme hochriss: Beck setzte sich im Strafraum durch, mit dem linken Fuß traf der Mittelfeldspieler ins rechte untere Toreck. Die Vorlage kam von Sirlord Conteh.
Die Partie spielte sich überwiegend in der Hälfte der Slowenen ab - doch die Heidenheimer verpassten es, den zweiten Treffer nachzulegen. Ein abgefälschter Schuss von Leonardo Scienza (34.) prallte gegen den Pfosten, Maximilian Breunig (36.) traf in zentraler Position den Ball nicht richtig.
Heidenheim zunächst im Pfostenglück
Eindringlich hatte FCH-Trainer Schmidt vor den Offensivqualitäten des Gegners gewarnt. Doch seine Elf hatte auch in der Defensive lange alles im Griff. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte agierte Ljubljana entschlossener und gefährlicher.
Brenzliger wurde es in der zweiten Hälfte. Als Schmidt mit dem eingewechselten Trio Wanner, Marvin Pieringer und Jan Schöppner nach gut einer Stunde für neuen Schwung sorgen wollte, musste Heidenheim um den Ausgleich fürchten. Doch der Pfosten half zunächst. Nach einer Unachtsamkeit in der FCH-Abwehr trafen die Gäste dann doch.
Die Schmidt-Elf ließ sich von dem Rückschlag aber nicht irritieren. Wanner scheiterte vom Elfmeterpunkt zwar erst am Torhüter Matevz Vidovsek, setzte aber erfolgreich nach und durfte sich dann als Torschütze feiern lassen. Peter Agba hatte mit einem Handspiel im eigenen Strafraum den Elfmeter verursacht.