Das muss man zum Großen Preis von Großbritannien wissen
Der sportliche Ausgang des Rennens macht diesmal eher nicht den größten Reiz für die Formel 1 in Silverstone aus. Große Zweifel am nächsten Sieg von Red Bull und Max Verstappen gibt es eigentlich nicht. Doch Silverstone ist besonders.
Die meisten Teams haben ihre Fabriken der Strecke. Und da ist ja auch noch Lewis Hamilton, der Lokalmatador und siebenmalige Weltmeister.
Neben dem sportlichen gibt es diesmal noch eine weitere Besonderheit beim Großen Preis von Großbritannien: Für einen Hollywood-Film über die Formel 1 geht es zu Dreharbeiten im Rennwagen auf die Strecke. Brad Pitt, der die Hauptrolle spielen wird, soll demnach dabei sein. An die Streckenregeln, die zuletzt in Österreich für Ärger und Ergebnischaos sorgten, wird sich der US-Schauspieler im Gegensatz zu den Piloten nicht halten müssen.
Droht ein Strafen-Fiasko wie in Spielberg?
Spielberg sollte wohl der Negativ-Höhepunkt mit über 1200 Verstößen gegen die sogenannten Tracklimits bleiben. Die Strecke lud förmlich dazu ein. Ein offizielles Endergebnis erst Stunden nach der Zieldurchfahrt, wenn viele Fans schon im Bett liegen, ist nicht im Interesse der Formel 1. Wütende Fahrer sind es auch nicht. Silverstone ist vor allem für seine schnellen Passagen bekannt, für die Copse-Kurve oder für Maggotts und Becketts. Die rasante Kurvenkombination 10 bis 14. Mit rund 300 Stundenkilometern rasen die Fahrer drauf zu, da kann es auch schon mal eng werden.
Werden die Dreharbeiten zum Hollywood-Film Einfluss auf das Rennwochenende haben?
Nein, zumindest nicht, was die Abläufe betrifft. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali hat «pures» Rennfahren versprochen. Dafür werden die Fans ungewohnte Einblicke in die Dreharbeiten zu einem Hollywood-Film bekommen. Das Auto wird ein Formel-2-Wagen sein, modifiziert mithilfe von Ingenieuren des Mercedes-Teams, dessen Star-Pilot Lewis Hamilton bei dem Film unter anderem als Berater mit dabei ist.
Wer wird sportlich die Hauptrolle spielen?
Es kann wohl nur einen geben und der heißt Max Verstappen. Allerdings ist Verstappen auf dem legendären Kurs auf einem Militärflughafen noch nie zum Sieg in der Formel 1 gefahren. Lokalmatador Lewis Hamilton dagegen schon achtmal. Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff kündigte nach dem Reinfall-Wochenende von Spielberg schon an: «Mit den nächsten Upgrades und Experimenten, die in Silverstone anstehen, gibt es Grund zum Optimismus.»
Ob womöglich Carlos Sainz im Ferrari seinen Vorjahressieg wiederholen kann, bei dem es auch zu einer gefährlichen Protestaktion von Umweltaktivisten und einem heftigen Abflug des Chinesen Guanyu Zhou gekommen war? Es dürfte von Verstappen abhängen. 2021 hatte er nach einer Berührung mit Hamilton einen heftigen Unfall, im vergangenen Jahr machte ihm ein Schaden am Wagen zu schaffen. Diesmal, in seinem 150. Rennen für Red Bull, dürfte er es erst recht wissen wollen.