Dax stabilisiert nach schwacher Vorwoche
Nach der sehr schwachen Vorwoche hat der Dax seine Auftaktgewinne schnell abgegeben und weitere Verluste verbucht. Am Morgen stand der deutsche Leitindex zuletzt 0,47 Prozent nieriger bei 15.756,08 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Montag 0,42 Prozent auf 26.678,35 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,3 Prozent. Zins- und Konjunktursorgen, Gewinnwarnungen und der Kurseinbruch von Siemens Energy hatten den Dax in der Vorwoche zurückgeworfen.
Mit dem Ifo-Geschäftsklima steht am Vormittag der wichtigste Frühindikator für Deutschland an. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater erwartet einen deutlichen Rückgang: «Es läuft nicht rund in Deutschland.» Zwar belebe sich die Konsumnachfrage perspektivisch durch die sinkende Inflation und schneller steigende Löhne. «Die steigenden Löhne sind jedoch eine Belastung für die Unternehmen», kommentierte Kater. «Zudem scheint entgegen vieler Erwartungen der Zinsgipfel noch nicht erreicht zu sein».
Auch bei der Commerzbank gehen die Volkswirte davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) anders als die Fed den Leitzins trotz schwächelnder Wirtschaft im kommenden Jahr nicht senken wird.
Siemens Energy verloren weitere 3,6 Prozent, nachdem die Titel des Energietechnikkonzerns am Freitag nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im Dax erlitten hatten. Weitere Analysten äußerten sich am Montag pessimistisch.
Die Commerzbank muss für ihre polnische Tochter mBank weitere millionenschwere Belastungen stemmen. So muss die MBank für ihr Schweizer-Franken-Kreditportfolio zusätzliche Vorsorge treffen. Dies werde das operative Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal in der entsprechenden Höhe belasten, hieß es. Die Commerzbank-Aktien verloren 3,5 Prozent und waren damit noch schwächer als der erneut nachgebende europäische Bankensektor.
Die Aktien von Hypoport legten nach einer weniger skeptischen Einstufung durch Exane BNP Paribas um 2,4 Prozent zu. Analyst Christoph Blieffert sieht nachlassenden Druck im Zinserhöhungszyklus gegen die hohe Inflation. Zudem sieht der Experte Chancen durch die Deutsche Bank - wenn sie sich nämlich für den Kreditmarktplatz Europace von Hypoport entscheidet.