Kinostart

Doku über Rocksänger Pete Doherty

Anfang der 00er Jahre wurde der Brite Pete Doherty mit seiner Band The Libertines weltberühmt. Zwischenzeitlich war er vor allem für seine Drogensucht bekannt. Eine neue Doku erzählt von seinem Leben.

Doku über Rocksänger Pete Doherty

Musikalisches Genie, Poet, Krimineller, Heroin-Abhängiger: In seinem Leben hat der britische Musiker Pete Doherty schon viele Rollen gespielt. Eine neue Dokumentation bringt sie nun alle zusammen. «Peter Doherty: Stranger In My Own Skin» folgt dem Leben des heute 44-Jährigen.

Zeigt seine Erfolge als Gründer der Band The Libertines (gemeinsam mit Carl Barât) und seinen anhaltenden Kampf gegen die Drogensucht, die ihn seit rund zwei Jahrzehnten beschäftigt. Entstanden ist eine raue und intime Dokumentation, die teils erschüttert.

Euphorie und Abstürze

Mehrmals wird Doherty darin beim Konsum von Heroin und anderen Drogen gezeigt. Als «Zauberschlüssel zu einer anderen Dimension» bezeichnet er Heroin an einer Stelle. Die Sucht sollte zur Trennung seiner Band Libertines, Gefängnisaufenthalten, verschiedenen Entzugs-Versuchen und vielen Schmerzen führen.

Gedreht hat die Doku seine heutige Ehefrau Katia deVidas über einen Zeitraum von zehn Jahren. Erzählt wird von seiner Kindheit, den Anfängen der Libertines, dem kometenhaften Erfolg, den Abstürzen und Momenten der Besinnung.

Um seine berüchtigten Beziehungen, etwa zum Supermodel Kate Moss, seine drei Kinder oder andere Details seines Privatlebens geht es nicht. Im Fokus steht klar Doherty als Künstler und Abhängiger. Im Voice-Over denkt er in oft poetischen Worten über sein Leben, Musik und seine Sucht nach.

Die Libertines waren die Band der Stunde

In vielen Szenen sind Konzertauftritte seiner verschiedenen Bands zu sehen, die Dohertys musikalisches Talent zeigen. Mick Jones, berühmter Musiker der Band The Clash, produzierte die ersten beiden Libertines-Alben von 2002 und 2004. In der Doku sagt er: «Hin und wieder gibt es eine Band, die einfach alles hat. Das war so eine Band.»

In vielen Szenen herrscht pures Chaos. Mal wird Doherty in einem zugemüllten Haus voller antiquarischer Möbel gezeigt, wie er sich selbst und ein paar Katzen mit Fisch füttert. Mal in seiner Pariser WG - Schallplatten und Kreuze an der Wand -, nachdem er einen Flug nach Thailand verpasst hat, wo er einen weiteren Entzug beginnen sollte.

Seit 2019 sei er clean, sagt Doherty. Heute lebt er mit deVidas in der Normandie. Er hat dort ein Atelier und arbeitet weiterhin als Musiker.

Peter Doherty: Stranger In My Own Skin, Großbritannien 2023, 92 Minuten, von Katia deVida