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Erneuter Verdi-Warnstreik bei Lufthansa angelaufen

Verdi lässt im Flugverkehr erneut die Muskeln spielen. Wegen der Warnstreiks zweier Berufsgruppen müssen erneut Tausende Passagiere ihre Flugreisen umplanen.

Bei der Lufthansa hat der nächste Warnstreik des Bodenpersonals begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Frankfurter Flughafen der dpa. Der Ausstand sei sehr erfolgreich angelaufen, die Hallen der Lufthansa-Technik seien leer, sagte der Sprecher.

Ebenso gingen die Luftsicherheitskontrolleure in Hamburg und Frankfurt in den Ausstand, sodass an beiden Standorten heute keine Passagiere von außen mehr zusteigen können. Bereits gestern waren die technischen Abteilungen der Lufthansa in die inzwischen fünfte Warnstreikwelle gegangen, die am Morgen auf die passagiernahen Bereiche im Terminal ausgeweitet wurde.

Tarifverhandlungen für rund 25.000 Beschäftigte

Verdi will auf diese Weise höhere Zugeständnisse des Managements bei den laufenden Tarifverhandlungen für rund 25.000 Beschäftigte des Bodenpersonals erzwingen. Auch bei den Verhandlungen mit den privaten Luftsicherheitsunternehmen geht es um rund 25.000 Leute. Während das Lufthansa-Bodenpersonal bis Samstag um 7.10 Uhr streiken soll, sind die Luftsicherheitsleute nur für heute aufgerufen.

Ohne Vorwarnung waren gestern Abend Beschäftigte an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn in den Ausstand getreten. Damit soll insbesondere der Frachtverkehr empfindlich getroffen werden, Passagierflüge sollen nicht betroffen sein.

Allein bei der Lufthansa fallen pro Streiktag rund 1000 Flüge aus. Das Flugprogramm soll heute und morgen 10 bis 20 Prozent des ursprünglich geplanten Volumens umfassen. Lufthansa will trotz fehlender zusteigender Passagiere in Frankfurt die Transitgäste an ihr Ziel bringen.