Erzeugerpreise in Deutschland sinken im Rekordtempo
In Deutschland sind die Preise auf Herstellerebene so deutlich gesunken wie noch nie seit Erhebungsbeginn. Im September fielen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 14,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Ein entsprechender Rekord vom Vormonat wurde überboten.
Die Statistiker erklärten den starken Preisrückgang vor allem mit einem Basiseffekt: Im vergangenen Jahr waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, zeitweise mit einer Rekordrate von 45,8 Prozent gestiegen. Hauptgrund war der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Energie und viele Rohstoffe extrem verteuert hatte. Mittlerweile sind die Preise aber wieder gesunken, was auch die allgemeine Teuerung auf Unternehmensebene drückt.
Entscheidend für den starken Rückgang der Erzeugerpreise waren erneut die Preisrückgänge bei Energie, aber auch bei Vorleistungsgütern. Energie war 35,3 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Im Monatsvergleich gingen die Energiepreise ebenfalls zurück. Konsum- und Investitionsgüter waren teurer als ein Jahr zuvor.
Die Erzeugerpreise bilden die Verkaufspreise der Produzenten ab. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Wegen der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen seit vergangenem Sommer deutlich angehoben.