Der ehemalige Rad-Rennfahrer Rolf Wolfshohl ist tot. Der frühere Sieger der Spanien-Rundfahrt und dreimalige Cross-Weltmeister starb am Mittwoch im Alter von 85 Jahren. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus dem engen Umfeld der Familie bestätigt. Der Verband BDR würdigte Wolfshohl als «einen seiner größten Radsportler».
Die Vuelta 1965 und Paris-Nizza 1968 waren auf der Straße die größten Erfolge des bisweilen knurrigen Kölners. Er war neben Rudi Altig (1962) und Jan Ullrich (1999) einer von nur drei Deutschen, die bei der Spanien-Rundfahrt siegten.
Große Popularität bescherte Wolfshohl allerdings die Tour de France. 1967 und 1970 gewann der von den Franzosen nur «Le Loup» (der Wolf) genannte Deutsche eine Etappe, bei der Tour 1968 bekam er zweimal das Gelbe Trikot des Führenden.
Am Ende wurde Wolfshohl Sechster, hatte mit seiner Art aber die Herzen der Franzosen erobert. Mit dem späteren Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc verband Wolfshohl, der selbst sportlicher Leiter des rheinischen Klassikers Rund um Köln war, eine enge Freundschaft.
Private Schicksalsschläge
Die große sportliche Liebe war jedoch das Querfeldeinrennen. Dreimal war Wolfshohl Weltmeister im Gelände (1960, 1961, 1963), 13 Mal deutscher Meister. Hinzu kamen fünf zweite und vier dritte Plätze bei der Weltmeisterschaft.
Der Träger des Bundesverdienstkreuzes beendete seine Laufbahn 1973 und widmete sich mit seiner Frau Karin in seiner Heimat dem Aufbau des eigenen Radgeschäfts und einer Rahmenbauwerkstatt. Vor wenigen Jahren musste Wolfshohl, dessen Gesundheit nachließ, das Geschäft aufgeben.
Privat musste Wolfshohl einige Schicksalsschläge hinnehmen. Sein Sohn Rolf-Dieter, der seit einem Unfall bei den deutschen Straßenradmeisterschaften 1984 querschnittgelähmt war, erlag 2011 einem Krebsleiden. Vor einigen Jahren starb auch seine Tochter.