Frühere Anhängerin von Charles Manson darf aus Gefängnis
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach einer Mordserie in Los Angeles ist eine frühere Anhängerin des Sektenführers Charles Manson wieder auf freiem Fuß. Die 73-jährige Leslie Van Houten sei unter «Bewährungsaufsicht» entlassen worden, teilte die zuständige Strafvollzugsbehörde mit. Zuvor hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass Van Houten das Gefängnis verlassen darf. Der Gouverneur des Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, hatte sich darüber enttäuscht gezeigt. Gleichzeitig hatte er erklärt, dass er die Entscheidung nicht anfechten werde.
Mitglieder der sogenannten Manson Family hatten 1969 im Auftrag ihres Anführers Charles Manson sieben Menschen ermordet. Bekanntestes Opfer war die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. Van Houten war an dieser Tat nicht beteiligt, wohl aber an der Ermordung des Geschäftsmanns Leno LaBianca und dessen Ehefrau. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, die sie bis jetzt verbüßte.
Seit 2016 hatte sich eine Bewährungskommission bereits fünf Mal für ihre Freilassung ausgesprochen. Jedes Mal lehnten Newsom beziehungsweise sein Vorgänger Edmund Brown Jr. dies ab. Newsom hätte jetzt noch vor das Oberste Gericht des Westküstenstaats ziehen können, verzichtete aber. Mittäterin Susan Atkins starb 2009 nach 38 Jahren hinter Gittern an Krebs. Charles Manson starb mit 83 Jahren 2017 ebenfalls im Gefängnis. In Haft ist nun noch Patricia Krenwinkel (75).