Egal ob als Fußball-Europameister oder als Finalverlierer: Der Vertrag von Gareth Southgate als Nationaltrainer von England hat zunächst einmal auch ab Montagmorgen weiter Bestand. Nur: Die fünf Monate, die der ehemalige Profi bis zum Jahresende an die Three Lions gebunden ist, sind eher symbolischer Natur.
Entweder Southgate geht nach der EM und macht den Weg frei für einen Neuaufbau. Oder der 53-Jährige bleibt und setzt seine Amtszeit fort - dann aber bis zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Die Tendenz des Verbands scheint nach dem erneuten EM-Finaleinzug klar. Die FA will Southgate nach Informationen des «Telegraph» halten - ganz unabhängig davon, wie das Finale gegen Spanien am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Berlin endet. Verbandsboss Mark Bullingham gilt als großer Befürworter von Southgate, der zuletzt von einigen Seiten viel Kritik einstecken musste.
Kommt Lampard?
Mögliche Nachfolge-Kandidaten sind Eddie Howe von Newcastle United, der ehemalige Chelsea-Trainer Graham Potter sowie der frühere Weltklassespieler Frank Lampard. Auch der Argentinier Mauricio Pochettino wird immer wieder genannt.
Die Entscheidung dürfte letztlich bei Southgate liegen. Er selbst sagt nun im Sky-Interview, es sei emotional zurzeit unmöglich, eine «logische Entscheidung» zu treffen. Er fokussiere sich einzig und alleine auf das Endspiel.
Vor dem Turnier hatte Southgate angekündigt, dass die gemeinsame Ära wohl endet, falls die Three Lions bei der EM in Deutschland nicht den Titel holen. Wegen der Schärfe der Kritik und infolge einer über weite Strecken holprigen EM ist ein Abgang von Southgate aber auch bei einem Titelgewinn eine realistische Option.