Gitarrist Brian May dachte mehrfach über Queen-Ausstieg nach
Kultgitarrist Brian May von Queen («We Will Rock You») spielte nach eigener Aussage früher oft mit dem Gedanken, die von ihm gegründete Rockband zu verlassen. «Ich glaube, jedes Mal, wenn wir ein Album aufgenommen haben, habe ich gedacht: Nein, jetzt habe ich genug davon, ich gehe, ich bin raus», erzählte May (75) der Deutschen Presse-Agentur in London.
«Es war hart. Es war sehr schwer, weil man so frustriert ist. Es ist so, als würden vier Leute Farbe auf dieselbe Leinwand pinseln wollen. Das ist wirklich schwierig.»
Das Ende von Queen habe allerdings trotzdem niemand aus der Gruppe ernsthaft in Erwägung gezogen, berichtete May, auch er selbst nicht. «Es war einfach zu wertvoll, um es zu aufzugeben», sagte die Gitarrenlegende. «Obwohl es große Konkurrenz zwischen uns gab, waren wir im Zusammenspiel so stark. Und dass Queen weltweit dermaßen groß waren, konnte man nicht einfach so wegwerfen.»
«Das war es wert»
Anfang der 1980er Jahre war es bei Queen rund um die Aufnahmen des Albums «Hot Space» und die anschließende Tournee zu großen Spannungen gekommen, insbesondere zwischen Sänger Freddie Mercury und den anderen Mitgliedern. May nahm in dieser Zeit sein erstes Soloalbum «Star Fleet Project» auf, für das er unter anderem den Gitarrenvirtuosen Eddie Van Halen gewinnen konnte. Die gemeinsamen Aufnahmen aus dem April 1983 sind in einem neuen Boxset, das am Freitag (14.7.) erschienen ist, erstmals vollständig zu hören.
Schon im August 1983 stand Brian May übrigens wieder mit Freddie Mercury, John Deacon und Roger Taylor im Studio, um das nächste Queen-Album «The Works» aufzunehmen. «Ich glaube, wir waren alle vernünftig genug, um zu begreifen, dass es das wert war, obwohl es anstrengend war», so May heute. «Das war auch der Grund für das Lied “Was It All Worth It?”.» Der Song vom Queen-Album «The Miracle» (1989) endet mit der Textzeile: «Das war es wert.»