Fußball-Königsklasse

Guardiola will Champions-League-Ära mit Man City prägen

Der Premierensieg in der Königsklasse macht bei Manchester Citys Trainer Pep Guardiola Hunger auf mehr. Eine persönliche Genugtuung will der Spanier nicht verspüren.

Guardiola will Champions-League-Ära mit Man City prägen

Nach dem Premierensieg mit Manchester City will Trainer Pep Guardiola in der Königsklasse eine neue Ära prägen.

«Es gibt Mannschaften, die die Champions League gewonnen haben und nach ein, zwei Saisons verschwunden sind. Das ist es, was wir vermeiden müssen», sagte der Katalane nach dem 1:0 (0:0)-Finalsieg in Istanbul gegen Inter Mailand und fügte lächelnd an: «Wer mich kennt weiß, dass das nicht passiert.» Man werde für eine erfolgreiche Titelverteidigung aber «noch härter arbeiten» müssen.

Mit erkennbarer Ironie schickte Guardiola eine nicht ganz ernst gemeinte Kampfansage an Rekordsieger Real Madrid, der den wichtigsten Clubwettbewerb im europäischen Fußball 14 Mal gewonnen hat. «Du bist nur 13 Champions-League-Siege entfernt. Sei vorsichtig, Real Madrid, denn wir sind dir auf den Fersen», sagte der 52-Jährige. «Wenn du ein bisschen schläfst, werden wir dich einholen.»

Der erste Triumph in der Königsklasse für Man City nach mehreren vergeblichen Anläufen sei «eine große Erleichterung für uns alle», gab Guardiola zu. Denn dadurch höre nun die ewige Fragerei nach dem Premierensieg auf. «Dieses Finale in diesem Jahr stand in den Sternen.»

Guardiola holte Triple mit zwei verschiedenen Clubs

Dass der Henkelpokal auch für ihn selbst wichtig ist, weil in den vergangenen Jahren Zweifel an seinen Trainer-Qualitäten in großen Spielen aufgekommen waren, wollte Guardiola nicht bestätigen. Er sei «unglaublich zufrieden» und fühle sich «okay» – viel mehr aber angeblich nicht: «Ehrlich gesagt, war ich nach dem Sieg im FA Cup gegen Manchester United aufgewühlter.»

Guardiola ist der erste Trainer, der mit zwei verschiedenen Clubs das Triple aus Champions League, Meisterschaft und nationalem Pokal gewinnen konnte. 2008/09 war ihm das schon mit dem FC Barcelona gelungen. In England hatte bisher nur Manchester United 1999 mit Trainer Alex Ferguson das Triple geholt. Er habe am Morgen des Endspiels eine Nachricht von Ferguson bekommen, berichtete Guardiola, «die mich sehr berührt hat». Es sei für ihn «eine Ehre», mit dem inzwischen 81-Jährigen diesbezüglich auf einer Stufe zu stehen.

Guardiola gab jedoch auch zu bedenken, dass die Titel-Gier der Cityzens nicht jedes Jahr komplett gestillt werden könne. «Ich bin ein guter Trainer», sagte er lächelnd, «aber ich bin nicht gut genug, um jede Saison das Triple zu gewinnen».