Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla hat dem Halbfinal-Aus gegen Dänemark nach eigener Aussage nicht allzu lange nachgetrauert und seinen vollen Fokus schnell auf das abschließende EM-Spiel gegen Schweden gelegt. «Klar ist der Gold-Traum geplatzt. Aber es ist leichter zu akzeptieren, weil wir ein gutes Spiel gegen die Dänen gemacht haben», sagte der Handballer und kündigte an: «Zwei Träume leben noch weiter.»
Im Duell mit dem entthronten Titelverteidiger Schweden geht es für die DHB-Auswahl am Sonntag (15.00 Uhr/ARD und Dyn) um mehr als die Bronzemedaille. «Für viele wäre das die erste Medaille, die man auf dem Level holen kann. Und wenn man darüber nachdenkt, dass man mit diesem einen Spiel auch die Olympia-Quali fix machen kann, lohnt es sich umso mehr, alles reinzuwerfen», befand Golla (26).
Mit Andreas Wolff, Kai Häfner, Jannik Kohlbacher und Rune Dahmke sind nur vier Spieler im deutschen Aufgebot, die auch beim EM-Rausch 2016 dabei waren. Damals holte das DHB-Team in Polen Gold. Vor allem für die jungen Wilden um die U21-Weltmeister Renars Uscins und Nils Lichtlein wäre ein dritter Platz bei dieser Heim-EM der größte Erfolg ihrer noch jungen Karriere.
Für Linksaußen Dahmke fühlt sich der EM-Abschluss gegen das Drei-Kronen-Team sogar «wie ein Finale» an. «Leute, es geht einfach noch um so viel», sagte der Norddeutsche und kündigte einen «vollen Kampf» gegen Schweden an. «Bronze und ein direktes Olympia-Ticket - mehr geht für uns nicht und mehr geht im Sport eigentlich nicht. Das wäre für uns so wichtig, denn so eine Olympia-Quali ist wirklich nicht ohne. Wenn wir das übergehen könnten, wäre das fantastisch», sagte der 30-Jährige vom deutschen Rekordmeister THW Kiel.