Haushalte in aller Welt werfen laut einer neuen Studie der Vereinten Nationen täglich Lebensmittel weg, die mehr als einer Milliarde Mahlzeiten entsprechen. Gleichzeitig seien mehr als 780 Millionen Menschen auf der Welt von Hunger betroffen, ein Drittel der Menschheit kenne den Mangel an Lebensmitteln, heißt es in einem UN-Bericht. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) stellte das Papier zum «Day of Zero Waste» - also dem Tag der Vermeidung von Müll und Verschwendung - am Samstag vor.
«Lebensmittelverschwendung ist eine globale Tragödie», betonte UNEP-Direktorin Inger Andersen bei der Präsentation in Nairobi. Das gelte nicht nur für die Kluft zwischen Überfluss und Mangel - die Verschwendung habe auch Auswirkungen auf Klima und Natur.
Die Zahlen des Berichts basieren auf dem Jahr 2022. Danach verschwendete jede Person im Schnitt 79 Kilogramm Lebensmittel im Jahr. Aus den Daten gehe außerdem hervor, dass Lebensmittelverschwendung nicht nur ein Problem reicher Länder sei. Es handele sich um ein globales Problem, das auch globale Lösungen benötige. So sei etwa in Ländern mit heißem Klima ein höherer Anteil verdorbener und damit nicht verwendeter Lebensmittel etwa durch unterbrochene Kühlketten zu beobachten.
Insgesamt seien Haushalte mit etwa 60 Prozent für den größten Teil nicht verwendeter Lebensmittel verantwortlich - gefolgt von Gastronomie und Handel. Aus den Daten gehe zudem hervor, dass die Verschwendung in ländlichen Gebieten geringer ist als in Städten. Das wurde vor allem auf Kompostierung oder Verfütterung an Vieh zurückgeführt. Allerdings gebe es weltweit noch zu wenige exakte Länderdaten zu verschwendeten Lebensmitteln, so die Autoren des Berichts.