Der künftige Audi-Werksfahrer Nico Hülkenberg (36) ist über das Personalbeben beim deutschen Formel-1-Projekt persönlich von Audi-Boss Gernot Döllner informiert worden. Hülkenberg sprach vor dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps von einem «unerwarteten Wechsel» bei seinem neuen Rennstall, der gleich zwei Funktionäre aus der Führungsebene ausgetauscht hat. Döllner habe ihn aber persönlich am Tag der Veröffentlichung in Kenntnis gesetzt. So eine Entscheidung würde auch zeigen, dass der Vorstandsboss «sehr involviert» und «tatkräftig» sei.
Audi hatte am Dienstag die Trennung von Andreas Seidl, dem bisherigen Geschäftsführer des künftigen Audi-Werksteams, und Oliver Hoffmann, der zuletzt Generalbevollmächtigter für das Formel-1-Projekt war, bekanntgegeben. «Natürlich waren sie maßgebend, das waren die beiden, mit denen wir den Deal gemacht haben», räumte Hülkenberg ein. Große Projekte wie dieses würden aber nicht nur von zwei Personen abhängig sein. «In der Formel 1 ist irgendwie jeder austauschbar.»
Hülkenberg fährt noch in dieser Saison für das US-Team Haas. Kommendes Jahr geht er für Kick Sauber an den Start, das ab 2026 zum Audi-Werksteam wird. Er sei «nicht besorgt» über das Personalbeben, sagte Hülkenberg. Es sei zwar «ein bisschen ein Schock» gewesen, nun müsse man aber wieder zur Tagesordnung übergehen. «Ich freue mich noch immer, zum Projekt zu stoßen und mit Audi eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.»
Ab dem 1. August verantwortet der frühere Ferrari-Teamchef Mattia Binotto das Formel-1-Projekt von Audi. «Ich kenne Mattia aus der Vergangenheit, aus dem Fahrerlager, habe aber noch nie mit ihm zusammengearbeitet. Das wird sich in ein paar Monaten ändern», sagte Hülkenberg vor dem letzten Rennen vor der Sommerpause.